Biomilch: Häufig Hygienemängel
(aho) – Mit fallendem Milchpreis wird es für Milchviehbetriebe bei einem Mehrerlös von 7 – 12 Pfennigen sehr attraktiv, in die Bio – Milchproduktion einzusteigen. Da Bio – Milchprodukte häufig in der Direktvermarktung an den Konsumenten als nicht erhitzte Rohmilch weitergegeben werden, müssen verbraucherrelevante Schadkeime wie E. coli, Campylobacter und toxinbildene Strepto – und Staphylokken beachtet werden.
Dr. H. Fehlings vom Tiergesundheitsdienst Bayern e.V., Grub, beklagte anlässlich einer Tagung die geringe Akzeptanz von Hygienemassnahmen und Problemen bei der Motivation von Betriebsleitern von Bio – Betrieben. So verzichteten mehr als 50% der Bio – Milcherzeuger auf das Vormelken. Dies findet einen deutlichen Niederschlag bei der Milchqualität. In 97 Betrieben mit ökologischer Rinderhaltung, die den Eutergesundheitsdienst zu Rate zogen, wurden im Mittel eine Zellzahl von 379.000 Zellen / ml Milch mit einer Schwankungsbreite von 75.000 – 1.200.000 Zellen gemessen. Im Vergleichszeitraum lag der Mittelwert aller bayrischen Milcherzeuger bei ca. 150.000 Zellen. Melkanlagen – und Melkhygienemängel lagen in 87% der Betriebe vor, der Anteil an euterkranken Kühen schwankte zwischen 6 und 86% und lag im Mittel bei 44%.
Quelle: Fehlings, H. ”Mastitisproblematik in Betrieben mit ökologischer Rinderhaltung”, AfT – Symposium: Verdrängte und vernachlässigte Probleme der Tiergesundheit am 12. – 13.04.99 in Wiesbaden – Naurod