Kälberdurchfall: Oft sind es Fütterungsmängel!
(aho) Der generelle Einsatz von Antibiotika bei der Durchfalltherapie schon lange kritisch beurteilt, da 70% aller Kälberdurchfälle nicht infektiös sind. Häufig sind diese Durchfälle „fütterungsbedingt“.
Das Institut für Tierernährung, der Tierärztliche Hochschule Hannover berichtet in einer Veröffentlichung über Kälber, die unter Durchfall und Blähungen litten. Es wurden Heu, Leinsamen und ein Milchaustauscher gefüttert. Nach eingehender Untersuchung wurden verschiedene Schadfaktoren identifiziert, die einzeln oder in Kombination die beschriebenen Symptome auslösen können. Zunächst war der Futterwert des Heues durch einen hohen Rohfaseranteil herabgesetzt und der Milchaustauscher zeigte Hygienemängel. Zusätzlich enthielt der Leinsamen sogenannte Glykoside (giftige Pflanzeninhaltsstoffe) in nicht geringer Konzentration (226 mg HCN/kg).
Quelle:
Zentek,J. Fallbericht: Tympanie und Diarrhoe bei Kalbern,. Deutsche Tierarztliche Wochenschrift. 1997, 104: 4, S. 153 -155