Milch macht Gentech-Muffel munter
Olivenöl aus dem Euter
(aho) Auch bei der Milch sollen künftig Wunschträume wahr werden. Für den Landwirt werden die Kühe wirtschaftlicher: Gentechnisch übertragene Wachstumshormone sorgen für Rieseneuter und mehr Milch. Die verarbeitende Industrie wünscht sich hingegen ein technisch perfektes Milcheiweiß, das sich störungsfrei zu Käse verarbeiten läßt. Dazu soll z.B. die Oberfläche des Caseins umgestaltet werden, um dem Lab bessere Angriffsflächen zu bieten. Auch die langen Reifezeiten, bisher unverzichtbar für einen guten Hartkäse, sind den Betriebswirten ein Dorn im Auge. Deshalb erhalten die Starterkulturen per Gentechnik eine neue, „schnellere“ Enzymausstattung.
Auch die Verbraucher kommen nicht zu kurz: Je nach Ernährungsmode läßt sich die Fettsäurezusammensetzung von Butter oder Joghurt manipulieren. Dann produzieren die Kühe ihr Milchfett geschmacksneutral entweder mit der Zusammensetzung von Oliven- oder Fischöl (omega -3-Fettsäuren). Durch Übertragung von Genen aus der Erdbeere könnte auch ein natürlicher Erdbeergeschmack ohne Zusatz von Aromen ins Endprodukt i ntegriert werden.
Quellen: Kennelly JJ, Glimm DR: The biological potential to alter the composition of milk. Canadian Journal of Animal Science 1998/78/Suppl.S/S.21-56
Idler C et al: Gesündere Tiere durch besseres Futter. ForschungsReport 1998/2/S.22-25