EU fordert schärfere Futtermittelkontrollen
(aho) Bei Verdacht auf Verseuchung von Futtermitteln in den EU-Mitgliedsstaaten soll die Europäische Kommission schneller und unabhängiger eingreifen können. Dies sieht ein Vorschlag der Kommission für eine neue EU-Richtlinie vor. Als Konsequenz aus dem belgischen Dioxinskandal und der Verwendung von Klärschlamm bei der Futtermittelherstellung in Frankreich sollten die EU-Länder verpflichtet werden, für Notfälle in der Futtermittelbranche Krisenpläne aufzustellen. Die Kommission soll demnach unverzüglich informiert werden, wenn Verseuchungen drohen oder wenn sich bei Mensch und Tier Vergiftungen oder andere Gesundheitsschäden häufen. Bei Gesundheitsgefährdungen müsste die EU-Behörde vorübergehende Schutzmassnahmen ergreifen können, heisst es im Richtlinienentwurf. Der Kommissionsvorschlag ergänzt die bereits bestehenden Gemeinschaftsvorschriften über amtliche Futtermittelkontrollen sowie über unerwünschte Stoffe und Erzeugnisse in der Tierernährung. Mit den geplanten Regelungen werden die bereits in der Lebensmittel- kontrolle bestehenden Befugnisse der Kommission auf die Futtermittel- wirtschaft ausgedehnt. Die Regelungen müssen jetzt im Europa- Parlament und Ministerrat beraten und angenommen werden. Unmittelbar danach – dem Wunsch der Kommission zufolge bereits von Anfang des Jahres 2001 an – sollen die neuen Regelungen in der EU gelten.
agro-news.ch vom 23.03.2000