(aho) Auf einer Verbraucherschutzveranstaltung im Aachener Krönungssaal hat Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn heute die europaweite Einführung von BSE-Schnelltests als ersten Schritt begrüßt. Nachdem erstmals in Europa in Nordrhein-Westfalen 5029 Schlachttiere mit einem BSE-Schnelltest untersucht worden waren, hatte die EU-Kommission diesen und zwei weitere Tests in der Gemeinschaft zugelassen und ein europaweites Durchführungskonzept angekündigt. Gestern beschloß der Ständige Veterinärausschuß in Brüssel den Test für notgeschlachtete, verhaltensauffällige und verendete Tiere ab dem nächsten Jahr.

„Dieser Termin ist mir allerdings zu weit entfernt“, bemerkte Bärbel Höhn heute in Aachen. „Hier in NRW werden bereits seit dem Test an den Schlachttieren alle an zentralnervösen Erscheinungen verendeten Tiere mit dem BSE-Schnelltest untersucht. Wir haben den anderen Ländern und den Mitgliedstaaten mehrfach Hilfe beim Aufbau der Labore angeboten. Nun noch einmal ein Dreivierteljahr abzuwarten, erscheint mir zu zögerlich. In der Schweiz wurden bei Untersuchungen an verendeten Tieren, die nicht zum Schlachthof gelangen, doppelt so viele BSE-Fälle entdeckt, wie mit herkömmlichen Verfahren.“

Im Jahr 1999 sind allein in NRW 90 Tiere, die mit zentralnervösen Erscheinungen verendet sind, auf BSE untersucht worden. Dabei war kein BSE-Fall entdeckt worden. Ein Antrag von NRW auf der letzten Agrarministerkonferenz vor zwei Wochen in Memmingen, die BSE-Schnelltests bei der Untersuchung der verendeten Rinder bundesweit einzusetzen, war abgelehnt worden.

Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft NRW, Düsseldorf, 6.4.2000