ND: Einschleppung durch illegale Vogelimporte
(aho) Die „Newcastle Disease“ (Atypische Geflügelpest, Pseudo fowlpest) ist eine weltweit verbreitete, aerogene hochansteckende Virusinfektion der Hühnervögel. Seltener wird die Erkrankung bei Tauben, Gänsen, Enten, Raben, Straußen, Papageien und Kanarienvögel diagnostiziert.
Infektionsquelle sind unerkannt infizierte Tiere, Gefriergeflügel und Abfälle. Eine indirekte Infektion ist durch kontaminierte Ställe bis zu einem Monat möglich. Trockenei ist jahrelang infektiös. Die Viren werden bis 40 Tagen mit dem Nasen- , Rachen- und Augensekret und im Ei ausgeschieden.
Das klinische Bild wird durch hohes Fieber (- 43°C), Apathie, Niesen, wäßriger Durchfall bestimmt. Der Schnabel und Augen sind mit zähem Schleim bedeckt. Der Großteil der Vögel verendet innerhalb von fünf Tagen. Daneben treten – besonders bei Küken -zentralnervöse Störungen wie Ataxie, Torticollis, Lähmungen und Manegebewegungen auf. Bei Hühnern setzt die Legetätigkeit für Wochen aus.
Kanadische Wissenschaftler machen jetzt In der Maiausgabe des „Canadian Veterinary Journal“ auf eine bisher wenig beachtete Infektionsquelle aufmerksam: Ziervogel – Importe! Sie konnten die „Newcastle Disease“ an Hand von virologischen und histopathologischen Untersuchungen bei Ziervögeln nachweisen, die nach Kanada importiert werden sollten.
Die Wissenschaftler weisen ausdrücklich darauf hin, dass insbesondere unkontrollierte und illegale Vogelimporte (Tierschmuggel) eine Bedrohung für die Geflügelwirtschaft darstellen.
Quelle:
Alfonso Clavijo, Yves Robinson, Tim Booth, Fonda Munroe Velogenic Newcastle disease in imported caged birds Can Vet J 2000;41:404-406