Zusätzliche Fleischqualität durch verbesserte Tierhygiene
– Neues Frühwarnsystem fördert Gesundheit im Schweinestall
Hamburg (ots) – Ein neu entwickelter Test aus der Tierhygiene verbessert die Gesundheit von Schweinen. Wie die CMA mitteilt, ist das neue Verfahren dazu geeignet, die Fleischqualität langfristig nochmals zu steigern. Der so genannte Haptoglobin-Test bietet ein neues Frühwarnsystem, über das sich Infektionen und Entzündungen nachweisen lassen, noch bevor erste Anzeichen einer Erkrankung auftreten.
Das Ganze erfolgt mit Hilfe von Bluttests. Das Blut der Schweine wird gezielt auf den Eiweißstoff Haptoglobin untersucht, der als „Entzündungsmarker“ dient. Denn sobald Viren oder Bakterien in den Körper eindringen, wird das Immunsystem belastet. Dadurch produziert die Leber vermehrt Haptoglobin, das in die Blutbahn gelangt. Anhand der Haptoglobin-Werte lässt sich sehr genau das Krankheitsrisiko der Tiere abschätzen – selbst wenn äußerlich noch keinerlei Symptome erkennbar sind. „Der Haptoglobintest, der bereits seit vielen Jahren in der Humanmedizin eingesetzt wird, hat den entscheidenden Vorteil, dass er bereits geringste Belastungen des Immunsystems anzeigt,“ erklärt Dr. Cornelia Lipperheide vom Bonner Institut für Tierhygiene, die das Frühwarnsystem in einem Pilotprojekt wissenschaftlich betreut hat. „Problemtiere können somit gezielt behandelt werden, und der Einsatz von Medikamenten wird auf ein notwendiges Minimum reduziert.“
Durch den Bluttest lässt sich jetzt genau feststellen, welche Tiere ein Erkrankungsrisiko in sich tragen. Diese können dann von der restlichen Gruppe getrennt und speziell behandelt werden. Vor allem aber besteht frühzeitig die Möglichkeit, gesunde Tiere vor Ansteckung zu schützen. Der neue Test unterstützt somit ein ganzheitliches Tiergesundheitsmanagement, das auch das Ziel hochwertiger Fleischqualität von gesunden Tieren hat.
Originaltext: CMA
Rückfragen bitte an:
Dr. Cornelia Lipperheide Universität Bonn, Institut für Anatomie, Physiologie und Hygiene der Haustiere Abt. Präventive Gesundheitskontrolle Tel.: 0228/ 73-2821