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Wie sieht die Zukunft der Legehennenhaltung aus?

(aho) Die zukünftig möglichen Haltungsformen von Legehennen waren auf der gerade zu Ende gegangenen EuroTier ein heiß, ja oft hitzig diskutiertes Thema. Wie sehen die Hintergründe aus?

Seit dem 17. August 2000 liegt der Entwurf für die deutsche Hennen- haltungsverordnung auf der Grundlage der umzusetzenden Tierschutz- richtlinie der EU und des ergangenen Urteiles des Bundesverfassungs- gerichtes vor. Der deutsche Entwurf geht teilweise über Vorgaben der EU-Richtlinie hinaus. Beispielsweise müssen die Gebäude Tageslicht einlassen, die erforderliche Fläche pro Legehenne ist größer und die Übergangsfristen sind kürzer als in der EU-Richtlinie vorgesehen. Zwar enthält der Entwurf umfangreiche Ansätze zur Verbesserung des Tierschutzes, gleichzeitig werden jedoch die Produktionskosten deutlich ansteigen. Die neuen tierschutzrechtlichen Regelungen führen ausgestaltete Käfige ein, verzichten aber in Ermangelung wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnisse auf technische Details. Die Verantwortung für die Umsetzung in tiergerechte und gleichzeitig ökonomisch konkurrenzfähige Haltungsverfahren obliegt dem Innovationsvermögen der Stalleinrichter und der Legehennenhalter.

Hygiene könnte Probleme bereiten

Aus den ersten Erfahrungen zu ausgestalteten Käfigen lässt sich ableiten, dass Tierverluste, die Anteile der Knickeier und der verschmutzen Eier höher sind. Die Verwendung von Einstreu könnte Hygieneprobleme für die Legehennen und auch für das Produkt Ei nach sich ziehen. So weisen nach ersten Erfahrungen Legehennen in ausgestalteten Käfigen einen deutlich höheren Milbenbefall auf als in konventionellen Käfigen. Bisher ist nicht sichergestellt, dass das mit herkömmlichen Käfighaltungen erreichte hohe Hygieneniveau, der gute Gesundheitsstand und die hohe Produktqualität auch mit den ausgestalteten Käfigen zu erzielen sind. Die wichtigsten offenen Fragen der neuen Haltungssysteme sind die Verwendung von Einstreu sowie die Anordnung und Ausgestaltung des Sandbades.

Folgen der neuen Regelungen

Wenn auch zurzeit noch nicht klar ist, wie hoch die Kosten- steigerungen in Folge der neuen gesetzlichen Regelungen sein werden, ist zweifelsfrei, dass massive Importe aus Drittländern in die EU drängen werden. Schon seit Jahren verschiebt sich global die Eierproduktion zu Ungunsten der EU. Neue Produktionsstandorte entstehen in Asien, in Nord- und Südamerika, in der Türkei und den Ländern der EU-Beitrittskandidaten. Den zu erwartenden großen Einbrüchen in der EU-Produktion wäre nur mit einem wirksamen Außenschutz entgegen zu treten, mit dem jedoch für die Zukunft nicht zu rechnen ist. Innerhalb der EU werden die Produktions- kapazitäten in Spanien und Frankreich ausgebaut. Die EU-Partnerländer werden gerade in Deutschland als Importland Nr. 1 mit massivem Druck ihre in Drittländern nicht mehr konkurrenzfähigen Produkte absetzen wollen und dabei sehr gute Chancen haben.

Strukturwandel in Deutschland

Innerhalb Deutschlands kam es schon in den letzten Jahren wegen des Kostenniveaus ungeachtet der aktuellen Tierschutzdiskussion zu massiven Einbrüchen in der Eierproduktion. Gleichzeitig hat sich ein deutlicher Strukturwandel zu größeren Betrieben vollzogen, da diese aufgrund effizienter Produktionsweisen in der Regel dem Druck schlechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen besser standhalten können als Betriebe mit mittelgroßen Produktionsanlagen. Betriebe mit geringem Produktionsumfang sind weniger vom Geschehen des Weltmarktes abhängig, da sie ihre Eier zu großen Anteilen regional oder direkt vermarkten. Der Anteil der wegbrechenden Produktions- kapazitäten könnte nur durch die Errichtung moderner, ökonomisch effektiv arbeitender großer Produktionsanlagen aufgefangen werden. Doch ist es schon seit Jahren aufgrund der starken Einflüsse des Umwelt- und des Bauplanungsrechtes sehr schwer, in Deutschland Genehmigungen für neue Anlagen zu bekommen.

Der schon bisher starke Strukturwandel in Deutschland und die Abwanderung der Eierproduktion aus Deutschland werden durch die neuen tierschutzgesetzlichen Rahmenbedingungen massiv beschleunigt werden. Um im möglichst großen Umfang die Eierproduktion in Deutschland zu erhalten, ist massiv mit der Herkunft „Deutsches Ei“, der Qualitätsführerschaft und der Produktsicherheit zu werben. Der Produktionsstandort Deutschland kann nur in dem Umfang erhalten bleiben, wie der Verbraucher bereit ist, den verbesserten Tierschutz mit einem höheren Preis zu honorieren. Eine allgemeingültige Einschätzung der Investitionsmöglichkeiten in die Legehennenhaltung ist zurzeit nicht möglich. Das BML vertraut hinsichtlich der Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelung auf die Innovationskraft der Wirtschaft.

12/2000 KTBL

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