Jedes vierte Schwein wird in Niedersachsen gehalten
L P D – Mehr als jedes vierte Schwein in Deutschland steht in einem niedersächsischen Stall. Von allen in den alten Bundesländern gehaltenen Schweinen steht sogar jedes Dritte in Niedersachsen. Das hat nach Angaben des Landvolkverbandes die Viehzählung vom 3. November ergeben. Danach war die Zahl der Schweine in Niedersachsen mit insgesamt 7,513 Millionen fast so hoch wie die Einwohnerzahl dieses Bundeslandes. Große Schweinebestände gibt es darüber hinaus nur noch in Nordrhein- Westfalen, wo Ende vergangenes Jahres 6,189 Millionen Tiere gezählt wurden. Dieses Bundesland bildet zusammen mit der Weser-Ems-Region die Hochburg der deutschen Schweinehaltung mit wettbewerbsfähigen Betrieben und leistungsfähigen Vermarktungsstrukturen.
An dritter Stelle folgt Bayern mit einem Bestand von 3,672 Millionen Stück. In Baden-Württemberg wurden zum Stichtag 2,242 Millionen Schweine gehalten und in Schleswig-Holstein waren es 1,366 Millionen. Alle anderen Bundesländer hatten jeweils weniger als eine Million Schweine. Bundesweit ermittelten die Statistiker 25,766 Millionen Schweine, davon 22,227 Millionen in den alten Bundesländern. Das waren 0,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Abgestockt haben vor allem die neuen Bundesländer mit einem Bestandsminus von 3,0 Prozent, während der Rückgang in den alten Bundesländern nur 0,6 Prozent betrug. Überdurchschnittlich abgestockt haben aber auch die Niedersachsen, wo die Bestände innerhalb Jahresfrist um 1,4 Prozent schrumpften.
Der Rückgang der Bestände hat zusammen mit der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Schweinefleisch als Folge der BSE-Krise bei Rindfleisch zu einer deutlichen Verbesserung der Situation zugunsten der Schweine- halter geführt. Nachdem die Preisnotierungen für Schlachtschweine Ende 1998 mit 1,61 DM je kg Schlachtgewicht in der besten Handelsklasse E ein historisches Tief erreicht hatten und auch 1999 auf niedrigem Niveau verharrten, übersprangen sie Ende 2000 wieder die Marke von drei DM und kletterten in den letzten Wochen fast auf vier DM pro kg. Damit haben die Schweinehalter erst einmal eine Atempause, in der sie wieder aus den roten Zahlen herauskommen können, die sie während des Preistiefs schreiben mussten. In dieser Zeit hatten viele die Schweine- haltung aufgegeben. 1999 hatte die Zahl der Schweinehalter um gut 17 Prozent abgenommen. Auch im vergangenen Jahr schrumpfte die Zahl der Schweinehalter erneut um neun Prozent. Damit war der Strukturwandel in diesem Bereich weitaus stärker als in der übrigen Landwirtschaft und gab ein deutliches Spiegelbild der schlechten wirtschaftlichen Situation.