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Osteuropa: Bio-Landbau steckt in den Kinderschuhen

Lednice (AIZ) – Die biologische Lebensmittelwirtschaft ist seit Jahren in Westeuropa eine wachstumsstarke Branche. Auf den Bio-Zug sind nun auch die osteuropäischen Staaten aufgesprungen. Die Pole-Position hat Tschechien mit 563 Bio-Betrieben und etwa 165.000 ha oder 3,9 % der landwirtschaft- lichen Nutzfläche inne. Ungarn folgt mit 471 Betrieben und 47.221 ha. In Lettland bewirtschaften 225 Höfe 20.000 ha nach ökologischen Kriterien. Alle zwölf Beitrittskandidaten mit Ausnahme von Malta berichteten im Rahmen der Bio-Sommerakademie für Biolandwirtschaft über eine Zunahme der Bio-Betriebe in ihren Ländern. „Der Bio-Sektor wächst rasch“, kommentierte Ferenc Frühwald, Koordinator der IFOAM Regionalgruppe für Mittel- und Osteuropa, die Entwicklung. „Die Bauern sind motiviert, umzustellen, da sie auch zuvor keine Pestizide oder Düngemittel verwendet haben. Und außerdem hoffen sie auf Umstellungsbeihilfen“, sagte Frühwald. Interessant sei, dass viele Länder wie Rumänien, Ungarn oder Bulgarien fast ausnahmslos für den Exportmarkt produzieren, vor allem Kräuter und Beeren.

Als „Hürden“ im Umstellungsprozess bezeichnete Frühwald die fehlende Infrastruktur, die unzureichenden Vertriebsmöglichkeiten und die Etablierung eines inländischen Absatzmarktes. Zudem gäbe es fast keine Werbung, um die Konsumenten zu animieren, mehr Bio-Produkte zu kaufen. Natürlich hänge die Kaufkraft auch von der allgemeinen volkswirt- schaftlichen Lage der mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) ab, so Frühwald. Weiters sei Überzeugungsarbeit zu leisten, denn viele Menschen in den MOEL wüssten gar nicht, was Bio- Lebensmittel sind. „In den meisten Fällen wird Bio mit vegetarischen Produkten verwechselt“, beklagte Frühwald das Informationsdefizit.

Pro Bio bearbeitet tschechischen Markt

Tschechien habe es mit dem Verband Pro Bio geschafft, ins öffentliche Bewusstsein vorzudringen, sagte Pro Bio-Geschäftsführer Karel Matej. „Unser Ziel ist es, die Produkte an die Endverbraucher zu bringen“. Seit 1992 existiert eine Handelsgesellschaft Pro Bio, die vor allem den Inlandsmarkt mit heimischen Bio-Produkten bedient. „Angefangen haben wir mit zwei Mitarbeitern, nun sind wir 30“, berichtete Matej von der erfolgreichen Entwicklung. Neben der Vermarktung und Logistik bietet der Verband, der schon 1990 gegründet wurde, ein Beratungsservice für seine Mitglieder. Zusätzlich bemüht sich Pro Bio um Öffentlichkeitsarbeit und Werbung.

Staatliche Förderung als Anreiz

Für Roman Rozsypal, Kontrollor der staatlichen Inspektionsstelle K.E.Z., hängt die steigende Zahl der Biobetriebe primär mit den gewährten Förderungen zusammen. Die ersten Biobetriebe wurden bereits 1990 registriert. Zwischen 1993 und 1996 gab es keine finanzielle Unterstützung durch den Staat, und von den damals 135 registrierten Höfen (15.000 ha) verschwand der Großteil wieder aus der Agrarstatistik. Währenddessen erhielt die Tschechische Republik die Akkreditierung durch den inter- nationalen Bioverband IFOAM. Die Regeln wurden vereinheitlicht und eine Schutzmarke für Bio-Produkte eingeführt. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für biologisch erzeugte Produkte stieg, und so nahm der Staat die Förderungen für Bio- Betriebe wieder auf, erinnert sich Rozsypal. Im Jahr 1998 wurden 48 Mio. Kronen (ATS 18,79 Mio.) ausbezahlt, heuer sind es bereits 161 Mio. Kronen (ATS 63 Mio.).

Bio-Produktion soll sich über höhere Preise rechnen

Mit den Beihilfen stieg die Zahl der Biobetriebe auf 563. Diese bewirtschaften eine Fläche von rund 165.000 ha oder 3,9 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Martin Fantys von der Abteilung ländliche Entwicklung im tschechischen Landwirtschaftsministerium schätzt, dass sich die Zahl der Betriebe in den nächsten fünf Jahren verdoppeln wird. Ob parallel dazu die Förderungen ansteigen, ist noch ungewiss. Die Strategie lautet: Offensiv den Markt bearbeiten. Für Fantys müsse sich die Bio- Produktion über den höheren Preis rechnen.

Fencl kündigt Aktionsplan an

Die finanzielle Förderung wird den Bauern während der gesamten Dauer ihrer ökologischen Bewirtschaftung zu festgelegten Bedingungen gewährt. Die Tarife bewegen sich zwischen 1.000 Kronen (ATS 391,-) pro ha für Grasland, 2.000 Kronen (ATS 783,-) für Ackerland und 3.500 Kronen (ATS 1.370,-) für Spezialkulturen. „Die Förderung der ökologischen Landwirtschaft muss in Zukunft nicht nur erhalten, sondern vertieft werden“, kündigte der tschechische Landwirtschaftsminister Jan Fencl an. Ein „Aktionsplan“ soll die Entwicklung des Bio-Landbaus in Tschechien unterstützen. Darin vorgesehen sind Marketingmaßnahmen, Promotion, Forschung, Beratung und Ausbildung für die Bauern.

Bald Bio-Importe aus Tschechien?

Auf diese Unterstützung freut sich der Verband Pro Bio, denn vor allem im Bereich Promotion und Verarbeitung bestehe dringend Handlungsbedarf. Ein Problem stellt im besonderen die Vermarktung von Bio-Rindfleisch dar, sagte Jiri Urban vom Verband. „Wir sind reich an Rindfleisch, da 150.000 ha unserer Bio-Flächen auf Gründland entfallen“. Hier hoffen die tschechischen Biobauern auf Rat von den österreichischen Kollegen. Urban begrüßte die Aufnahme Tschechiens in die Liste der Drittländer für pflanzliche Erzeugnisse. Er ist zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr das Genehmigungsverfahren für tierische Produkte abgeschlossen wird. Mit der Aufnahme in die entsprechenden Drittlands-Listen darf Tschechien seine Bio-Produkte in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union exportieren.

Rückfragehinweis: AIZ – Agrarisches Informationszentrum, Pressedienst Tel: Österreich 01/533-18-43, e-Mail: pressedienst@aiz-in.com

http://www.aiz-pressedienst.com FAX: (01) 535 0438

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