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Schweinehandelstag auf Burg Warberg: Qualität bleibt Trumpf

(ZMP) – Auf dem zweiten Schweinehandelstag auf Burg Warberg standen Anfang September zwei Themen im Vordergrund: Die Qualitätssicherung in der Schweineproduktion und die Frage „Wie verhält sich der Verbraucher beziehungsweise wie kann man sein Vertrauen wiedergewinnen?“ – Der Schweinehandelstag wurde ausgerichtet von der Bundeslehranstalt Burg Warberg und der ZMP.

Die Schweineproduktion in der Europäischen Gemeinschaft wächst weiter. So wird nach den Prognosen die Erzeugung im laufenden Jahr um rund 1,6 Prozent gegenüber 2001 steigen, wobei vor allem die Dänen und die Spanier ihre Bestände wiederum spürbar aufstocken. Allerdings macht der Schweinefleischkonsum dieses Wachstum nicht mit, sondern stagniert in der EU seit 1998 bei gut 43 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Insbesondere in den nordeuro- päischen EU-Mitglied-staaten scheint die Spitze überschritten, während in Südeuropa auch zuletzt noch Zuwächse zu beobachten waren.

Hart umkämpfter Markt

Damit wird der Wettbewerb um die Marktanteile weiter an Schärfe gewinnen. Maßgeblich für die Stellung der Wettbewerber dürfte neben dem Preis des Produktes die Qualität sein. Dafür rüsten sich die Kontrahenten. Bisher verfolgten die deutschen Unternehmen dabei betriebseigene Konzepte, beispielhaft dargestellt am Programm Bestschwein von der Westfleisch. Hier werden nicht nur definierte Qualitäten verlangt, sondern das Programm zeichnet sich noch durch eine Reihe anderer Merkmale aus: Die Abrechnungskosten sind schriftlich fixiert, die Abrechnung erfolgt über Autofom; es wird ein Preis auf einem Vier-Wochen-Durchschnitt mit Zinsausgleich gezahlt, es gibt einen gestaffelten Vertragsbonus; die tierärztliche Betreuung ist geregelt, es ist eine Futtermittelliste vorgegeben; die Schlachtkörperbefunde werden dem Erzeuger mitgeteilt, welche er über das Internet abrufen kann; ein Salmonellenmonitoring wird durchgeführt und das Programm hat die Bündler-Funktion zum QS-Zeichen, das die Qualität des Fleisches und die Sicherheit des Produktionsprozesses besser garantieren soll.

Das QS-Zeichen dürfte der Handel insbesondere im SB-Bereich bei Wurst und Frischfleisch nutzen. Denn einerseits wächst das Angebot an SB-Ware sehr schnell, und andererseits ist hier durch die Etikettierung die Kennzeichnung des Fleisches besonders gut möglich. Das gilt auch für die SB-Theken der Discounter, wo in Zukunft verstärkt auch Schweinefleisch zu finden sein wird. Diese Entwicklung macht sich bei der Westfleisch schon bemerkbar: Die Planzahlen für den Absatz von SB-Ware für das Jahr 2002 sind schon deutlich überschritten.

Auf breiter Front starten

Auf allen Stufen der Schweinefleischproduktion vom Erzeuger bis hin zum Einzelhandel wird das QS-Zeichen als eine große Chance gesehen, für die deutsche Produktion zu werben. Dabei sind nach der Auffassung vieler Teilnehmer des Handelstages die jetzigen Anforderungen aber nur der Anfang; es gelte, sie stetig weiter zu entwickeln. Darüber hinaus sei es aber notwendig, Fleisch mit dem QS-Zeichen nun auf breiter Front anzubieten, da sonst die Dynamik allmählich verpuffe. Insbesondere bei den Erzeugern wüchsen die Vorbehalte gegen das QS-Zeichen, da noch vor dem Verkauf der ersten Ware in den Theken immer wieder kurzfristig neue Forderungen erhoben würden.

Forciert werden soll nach Auffassung vor allem der Erzeugerseite die Produktion von QS-Ware durch einen Preiszuschlag. Im niederländischen Qualitätssicherungssystem bekamen die Erzeuger in den ersten Jahren einen solchen Zuschlag, was die Motivation der Mäster, sich an dem System zu beteiligen, stark erhöht habe. Andererseits dürfe diese Differenzierung in QS-Ware und Nicht- QS-Ware nicht dazu führen, letztere in der Ladentheke zu diskriminieren, da noch über lange Zeit mit größeren Mengen Fleisch zu rechnen ist, welches nicht nach QS-Kriterien produziert wird.

Verbraucher überzeugen

Die entscheidende Rolle für den Erfolg des QS-Siegels wird nach Ansicht von Meinungsforschern der Kommunikation zugemessen. Entscheidend hierfür sei, dass der Verbraucher Vertrauen fasst zu dem neuen Qualitätszeichen und ein Image geschaffen wird, welches langfristig beim Verbraucher verankert ist. Denn nur ein langfristig positives Image sei auch gegen Rückschläge gefeit.

Dazu müssten dem Verbraucher alle Fakten auf den Tisch gelegt werden; der mündige Verbraucher sei sich schon bewusst, dass es in vielen Lebensbereichen Restrisiken gibt, er wolle nur ernst genommen und darüber informiert werden. Insofern sei es unabdingbar, dass auch in der Werbung für das QS-Siegel klargestellt wird, dass auch hierüber keine 100%ige Sicherheit zu erreichen ist, durch die Organisation der Produktionskette aber Schwachstellen sehr viel schneller gefunden und ausgemerzt werden können.

Nach Ansicht der Meinungsforscher ist eine erfolgreiche Kommunikation heute entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens, denn die Ware unterscheide sich oft nur noch graduell. Infolge dessen sei eine offensive Kommunikationsstrategie notwendig, denn „wer nicht selbst kommuniziert, überlässt anderen das Spielfeld.“

Dänemark setzt auf Wachstum

Was in Deutschland nun mit der Einführung des QS-Zeichens angestrebt wird, ist in Dänemark schon lange umgesetzt: Um die Wünsche der Abnehmer hinsichtlich der Fleischqualität und auch der Produktionsprozesse zu erfüllen, hat die dänische Schweine- produktion einen engen Verbund gebildet vom Erzeuger bis zum Handel. Dabei gehen die Anforderungen in vielen Punkten deutlich über die Gesetzgebung hinaus, um den Wünschen der Kunden noch besser gerecht zu werden.

Allerdings richten sich die Dänen nicht nur nach den Vorgaben der dänischen Gesetzgebung, sondern auch nach den Erfordernissen der internationalen Märkte: So gibt es Produktionslinien, die auf die asiatischen Abnehmer ausgerichtet sind, und andere, die sich an den gesetzlichen und gesellschaftlichen Anforderungen in Groß- britannien orientieren. Hilfreich für die dänische Schweineproduktion ist dabei sicherlich ihr hoher Konzentrationsgrad, der eine systematische Steuerung erleichtert. So gibt es in Dänemark nur noch zwei bedeutende Schlachtunternehmen, dabei hält Danish Crown einen Marktanteil von rund 95 Prozent.

Für die Zukunft setzt Dänemark aber nicht nur auf seine gute Produktqualität und die über die EU-Richtlinien hinausgehenden Produktionsbedingungen, sondern auch auf Masse. So wurde ein Zielbereich von rund 28 Millionen Schlachtschweinen pro Jahr genannt; das wären etwa fünf Millionen mehr als im Jahr 2001.

Da der EU-Schweinefleischverbrauch allerdings auch nach dänischer Einschätzung konstant bleiben dürfte, wird der Wettbewerb unter den EU-Schweineproduzenten deutlich forciert – wobei sich die Dänen schon wohl gerüstet fühlen und die Deutschen mit dem QS-Zeichen eine gute Möglichkeit sehen, ihre Chancen am Markt zu verbessern.

ZMP-Nachrichten für die Agrarwirtschaft Jahrg. 40 Nr. 74 Bonn, den 17. September 2002

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