Japan überdenkt BSE-Testpraxis
(lid) – Japan will seine Testmethoden auf die Rinderkrankheit BSE noch einmal überdenken, nachdem ein Expertengremium zum Ergebnis gekommen war, dass die Schlachtung und Vermarktung jüngerer Rinder ohne BSE-Test kein Risiko für die Konsumenten darstellt. Bisher wurden in Japan alle Rinder nach der Schlachtung auf BSE getestet, nachdem 2001 der erste BSE-Fall in Japan aufgetreten war, wie der Informationsdienst VWD berichtet. Von den USA hatte Tokio ebenfalls Tests für alle Tiere verlangt. Weil sich die USA bisher weigern, der Forderung nachzukommen, besteht seit neun Monaten ein Einfuhrverbot für US-Rindfleisch nach Japan. Washington hatte darauf hingewiesen, dass die Krankheit in jüngeren Tieren nicht entdeckt werden könne und ein BSE-Test daher überflüssig sei. Japans Agrarminister Yoshiyuki Kamei sagte am 7. September, sein Ressort und das Gesundheitsministerium würden „nochmals einen Blick auf die Richtlinien für BSE-Tests werfen“. Vor dem Beginn des Einfuhrverbotes im Dezember 2003 war Japan der lukrativste Absatzmarkt für US-Rindfleisch gewesen. Rund 30 Prozent des japanischen Rindfleischkonsums wurden durch amerikanische Lieferungen gedeckt.