Erhöhte Geruchsemissionen aus alternativen Haltungssystemen
Ettenhausen (aho) – Während früher geschlossene Ställe mit Zwangslüftung vorherrschten, werden heute in der Schweiz vor allem eingestreute Mehrflächensysteme mit Ausläufen gebaut. Bei der Errichtung von Anlagen sind Mindestabstände zu bewohnten Zonen einzuhalten. Doch für neue Stallsysteme mit freier Lüftung und auch für Ausläufe vor allem in der Schweinehaltung reichen diese nicht aus. Dies berichten Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik im Fachjournal „Agrarforschung“. Ziel ihrer Untersuchung war der Vergleich der Geruchsimmissionen von offenen und geschlossenen Stallsystemen sowie von Stallsystemen mit und ohne Auslauf für Schweine. Geruchsfahnenbegehungen wurden bei zehn Ställen mit Vollspaltenboden und Zwangslüftung ohne Auslauf, zehn Mehrflächensystemen mit Zwangslüftung und Auslauf sowie 13 Mehrflächensystemen mit freier Lüftung und Auslauf durchgeführt. Weiter wurde die Geruchskonzentration von Auslaufflächen für Rindvieh und Schweine bei unterschiedlichem Verschmutzungsgrad verglichen.
Die Ergebnisse sind eindeutig. Mehrflächensysteme in Kombination mit planbefestigten oder perforierten Flächen ergaben höhere Geruchsintensitäten als klassische Vollspaltensysteme. Die Geruchsimmission von Ställen mit freier Lüftung und von Auslaufflächen war höher als von herkömmlichen, geschlossenen Ställen mit Zwangslüftung. Ausläufe von Schweinen wiesen höhere Geruchskonzentrationen als Ausläufe für Rindvieh auf. Zudem ist an Standorten mit Kaltluftabfluss bei bodennahen Geruchsquellen besondere Vorsicht geboten.
Keck M., Koutny L., Schmidlin A., Hilty R. Geruch von Schweineställen mit Auslauf und freier Lüftung Agrarforschung 12(02), 84-89, 2005
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