Schweiz: Hartes Durchgreifen bei Tierquälerei gefordert
(lid) – Der bernische Grosse Rat verlangt ein konsequentes Durchgreifen bei Tierquälerei. Er will dabei auch die Berner Gemeinden in die Pflicht nehmen. Sie sollen bei Missständen bei der Tierhaltung nicht einfach wegsehen.
Eine entsprechende Motion von Marianne Staub (FDP/Thun) überwies der Rat am Donnerstag, 20. November 2008 deutlich, wie die Nachrichtenagentur SDA berichtet. Die vielen Fälle von vernachlässigten Tieren, die Anfang Jahr im Kanton publik wurden, müssten aufrütteln, sagte Staub. Es könne nicht sein, dass Bauern, die sich nicht um ihr Vieh kümmerten, nach wie vor Tiere halten dürften. Volkswirtschaftdirektor Andreas Rickenbacher (SP) erklärte, bereits heute werde im Kanton Bern bei Tierquälerei durchgegriffen. Es sei aber wichtig, die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Nach dem Bekanntwerden der Vernachlässigungen hatte Rickenbacher zudem neue Maßnahmen eingeführt. So sollen etwa Risikobetriebe früher erkannt und besser kontrolliert werden. In jenem Punkt wurde die Motion denn auch abgeschrieben, der Rat sieht das Anliegen als erfüllt an. Die Gemeinden sollen bei der neuen kantonalen Tierschutzverordnung noch stärker eingebunden werden.