Amt ermittelt wegen Tierquälerei: Gänse lebend gerupft
Harburg (aho) – Der Landkreis Harburg ermittelt gegen einen Mastbetrieb in Wistedt, der seine Gänse bei lebendigem Leib mit Maschinen gerupft haben soll. Dies ist in der EU grundsätzlich verboten. Tierschützer hatten ein Video veröffentlicht, welches die illegalen Praktiken und den „robusten“ Umgang mit den Tieren zeigt.
Bei einer außerordentlichen Prüfung habe ein zuständiger Veterinär “genug Anhaltspunkte vorgefunden, um ein Verfahren einzuleiten“, wird eine zuständige Kreissprecherin in den Medien zitiert.
Nach Aussagen der Tierschutzorganisation „VIER PFOTEN“ lässt die Firma Schwerk seit Jahren systematisch zehntausende Gänse rupfen. Die Tonnen wertvoller Daunen gehen an eine große deutsche Daunenfabrik, die nun den Einkauf der illegalen Ware abstreitet. Dabei muss es noch mehr Mitwisser gegeben haben, denn im Sommer werden kaum Tiere geschlachtet und damit auch kaum Daunen von toten Tieren gewonnen. Die Tierschützer haben nach eigenen Angaben Anzeige gegen die Verantwortlichen wegen Verstoßes gegen das deutsche Tierschutzgesetz erstattet und fordert ein Tierhalteverbot für den Gänsezüchter.
Dem verantwortlichen Amtsveterinär werfen die Tierschützer vor, über die tausendfache Tierquälerei über Jahre hinweg gesehen zu haben. Auch der deutsche Lobbyverband der Daunenindustrie, der letztes Jahr versicherte, deutsche Gänsefarmen hätten mit solcher Tierquälerei nichts zu tun, wusste angeblich von nichts, so die Tierschützer.
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Gräbner
Leider hat das „Amt“ erst ermittelt, als es von Vier Pfoten mit der Nase auf die Missstände gestossen wurde und somit nicht mehr anders konnte. Sehr bedauerlich und noch fragwürdiger, so nach dem Motto, einen Steuerzahler und Arbeitsplatzgeber des Kreises will man nicht verärgern … Tagtägliche Praxis in deutschen Landen!
„Auschwitz fängt da an, wo einer steht und denkt,
es sind ja nur Tiere.“
Theodor W. Adorno
Juli 14th, 2009
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