Lebendrupf bei Gänsen im Landkreis Harburg: Tierhalteverbot erlassen
Harburg (aho) – Das Veterinäramt des Landkreises Harburg hat gegen den „Verantwortlichen“ auf der Gänsezucht „Schwerk“ im niedersächsichen Wistedt ein Tierhaltungsverbot erlassen. Damit reagiert das Amt auf das Lebendrupfen von Gänsen am 29. und 30. Juni 2009. Der Vorgang war von Tierschützern auf einem Video dokumentiert worden. Unklar ist, ob dieses Tierhalteverbot gegen alle Verantwortlichen der Firma Schwerk gerichtet ist.
Laut Veterinäramt Harburg wurden die Rupfmaschinen versiegelt und jegliche Betriebstätigkeit unter behördliche Beobachtung gestellt. Der aktuelle Fall wurde vom Veterinärdienst, als Straftatbestand an die Staatsanwaltschaft Stade abgegeben
Das Veterinäramt beklagt in einer Pressemitteilung, erst am 06. Juli 2009 durch einen Anruf der Bildzeitung von dem Vorgang erfahren zu haben. Dr. Astrid Krüger, Abteilungsleiterin des Veterinärdienstes, wies darauf hin, dass die Personen, die neben den Tätern als einzige von den Vorfällen wussten, bisher keinerlei Hinweise über das Geschehen gegeben haben. Das Lebendrupfen der Gänse fand am 29. und 30. Juni 2009 statt. Es hätte ein Amtstierarzt dazugeholt werden können, der den Vorgang sofort untersagt hätte. Auch außerhalb der Dienstzeiten ist der Veterinärdienst über die Einsatzleitzentrale des Landkreises jederzeit erreichbar, Der betroffene Betrieb sei auch in der Vergangenheit regelmäßig kontrolliert worden, betonte das Amt gegenüber der Presse.
Die Tierschützer sehen in der Argumentation des Amtes den Versuch, von dem jahrelangen Kontrollversagen abzulenken: „Ein unfassbarer Vorwurf! Erst verschläft das Amt jahrelang die hunderttausendfache Tierquälerei, und nun beschuldigt es die Aufdecker, nichts unternommen zu haben,“ so Marcus Müller von VIER PFOTEN. Dabei hatte VIER PFOTEN natürlich versucht, das Veterinäramt zu alarmieren. Angeblich ohne Erfolg. Die zuständige Notrufzentrale weigerte sich angeblich, die Dienstnummer der Amtsveterinärin Astrid Krüger herauszugeben und gab an, dass Rückrufe bei einer österreichischen VIER PFOTEN Telefonnummer nicht möglich wären.
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Singh-Steckmann, C.
Die Personen die an der jahrenlangen Lebendrupfung der Gänse beteiligt waren sollten die Haare ausgerissen werden, damit sie wissen wie es sich anfühlt. Es sollte für alle verantwortliche ein Tierhalteverbot ausgesprochen werden. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass Ämter nicht schnell was unternehmen. Leidtragende sind immer die Tiere, die haben ein besseres Leben verdient. Eine Tierfreundin
Sep 26th, 2009
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