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Milzbrand in Bayern: Tierärzte informieren detailliert

milzbrandsporen_gross[Foto: Milzbrandsporen unter dem Elektronenmikroskop, Janice Haney Carr] München (aho) – Vor dem Hintergrund des Ausbruchs von Milzbrand bei Kalbinen auf zwei landwirtschaftlichen Betriebe in Südbayern informiert die Bayerische Landestierärztekammer über das Krankheitsbild:

Der Milzbrand wird durch Bacillus anthracis verursacht, ein sporenbildendes aerobes Stäbchenbakterium, welches in der vegetativen Form wenig widerstandsfähig ist, und durch den Fäulnisprozess im Tierkörper zugrunde gehen kann. In Anwesenheit von Sauerstoff und Temperaturen von 12 – 43°C bilden sich Sporen aus, welche als Dauerform Jahrzehnte im Boden überleben können. Als besonders empfänglich gelten Pflanzenfresser wie Rinder und kleine Wiederkäuer, sowie Pferde und Kameliden, mäßig empfänglich sind Schweine und Menschen, gering Hunde, Katzen, Füchse, fast resistent Vögel (außer Strauße). Die Infektion bei Weidetieren erfolgt in der Regel oral über die Aufnahme von verseuchtem Weidegras, Wasser oder Erde, in der Stallhaltung durch verseuchtes Futter. Nach einer kurzen Inkubationszeit von wenigen Tagen (abhängig von Infektionsweg und aufgenommener Sporenmenge) kommt es bei Pflanzenfressern zu einem perakuten bis akuten Verlauf. Bei einem perakuten septikämischen Verlauf werden die Tiere oft unvermutet tot aufgefunden, noch lebende Tiere zeigen Benommenheit, Taumeln, hochgradige Atembeschwerden, blutigen Ausfluss aus den Körperöffnungen vor dem Tod. Die Sektion ist hier oft wenig ergiebig. Beim akuten Verlauf zeigt sich ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur auf über 41°C, beschleunigte Atmung und pochender Herzschlag, Abgang von dünnflüssigem, bluthaltigem Kot, häufig auch Blutbeimengungen in Harn oder Milch, oft treten auch ödematöse Schwellungen der Unterhaut auf. Es kommt zu Aborten, blutigen Ausfluss aus den Körperöffnungen. Die Erkrankung führt bei Rindern in der Regel zum Tod. In der Sektion findet man häufig hämorrhagische Enteritiden, Petechien und Ekchymosen, blutige Ergüsse in die Körperhöhlen, sowie eine hochgradig geschwollene hyperämische Milz. Das Blut ist ungeronnen.

Ein subakuter bis chronischer Verlauf ist bei Rindern sehr selten und kommt eher bei Schweinen vor. Eine Diagnose am lebenden Tier ist aufgrund eines oft unklaren Krankheitsbildes schwierig. Am sichersten ist die Analyse einer Blutprobe, die zum Erregernachweis an das zuständige Untersuchungsamt geschickt werden sollte. Allerdings ist anzumerken, dass bei antibiotisch vorbehandelten Tieren oft kein Erregernachweis im Blut möglich ist.

Beim Milzbrand handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, deren Verdacht bereits dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden muss. Immunisierungen sind gesetzlich verboten, können aber in begründeten Ausnahmefällen von der zuständigen Behörde genehmigt werden. Zu bedenken ist auch immer das Zoonosepotential von Bacillus anthracis. Beim Menschen kommen Haut-, Lungen- und Darmformen vor!

BLTK vom 28 . Juli 2009

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