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Wieder Listerienalarm: Warnung vor Fleischklößen

Hannover / Ottersberg (lme) – Die Fa. Metzger Otten (Otten GmbH & Co. KG) aus Ottersberg im Landkreis Verden teilt mit, dass in dem Produkt „Fleischklöße (Schwein)“ in der Charge L: 24.05.10/102 Listerien in erhöhter Menge nachgewiesen worden sind. Sie warnt vor dem Verzehr dieses Produktes. Hierüber informiert das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung. Das Produkt wurde ausschließlich über Jawoll-Märkte vertrieben. Das Produkt wird gefroren in ca. 500g Plastikbeuteln (Haltbarkeit bei -18°C bis zu 24.05.2010) angeboten.

Hintergrund:

Listerien finden sich überall in der Umwelt. Sie sind im Boden, auf Pflanzen, im Kompost oder Abwasser und vor allem im Betriebsumfeld, etwa in Gullies oder Dichtungen und können auf mehreren Wegen ins Lebensmittel gelangen – beim Melken, Schlachten oder durch mangelnde Betriebshygiene. Die Erreger sind tückisch: Sie überstehen Trocknen, Tiefgefrieren und vermehren sich auch im Kühlschrank noch munter. Erst Temperaturen über 70 Grad machen ihnen den Garaus. Listerien-Infektionen kommen im Vergleich zu Salmonellosen zwar seltener vor, da sie schwere Krankheitsverläufe auslösen, sind sie dennoch relevant. Normalerweise können Listerien Menschen mit intaktem Immunsystem nichts anhaben. Gefährlich sind sie jedoch für immungeschwächte, ältere Menschen und vor allem für Schwangere. Letztere fühlen sich zwar höchstens “vergrippt”, die Bakterien können aber den Fötus infizieren. Je nach Alter kann es zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommen; infizierte Neugeborene sterben oft oder tragen geistige Behinderungen davon. Schwangere sollten daher vorsorglich keine rohen tierischen Lebensmittel essen, auf den Verzehr von geräucherten oder marinierten Fischerzeugnissen verzichten, besonders auf vakuumverpackten Räucherlachs und Graved Lachs, den Verzehr von Rohmilchweichkäse vermeiden und die Käserinde immer entfernen.

(mit Material des aid, Dorothee Hahne)



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