FLI warnt: Erheblich wachsender Infektionsdruck durch MKS in Asien
Greisfswald / Insel Riems (aho) – Die aktuellen und andauernden Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche in Südkorea seit Anfang Januar 2010 und in Japan seit Mitte April 2010 werden vom Weltreferenzlabor für Maul- und Klauenseuche (IAH, Pirbright, VK) als Hinweis auf einen erheblichen und ansteigenden Infektionsdruck aus endemisch infizierten asiatischen Ländern angesehen. Hierauf weist der Präsident des Friedrich-Loeffler-Institut (Nationales Referenzzentrum) Prof. Dr. Mettenleiter die für das Veterinärwesen zuständigen Obersten Landesbehörden in einem Rundschreiben mit Datum 26.04.2010 hin.
Der Seuchenexperte führt weiter aus: „Durch illegalen Handel mit Nahrungsmitteln tierischer Herkunft und deren Mitnahme im Reiseverkehr besteht ein ständiges Risiko der Verschleppung der MKS auch in die Europäische Gemeinschaft und nach Deutschland. Auch dem Seuchenzug von 2001 im Vereinigten Königreich, Irland, Frankreich und den Niederlanden gingen im Jahr 2000 Ausbrüche in Südkorea und Japan voraus. Auch damals gehörten die in Südkorea und Japan isolierten MKS-Viren zum Serotyp O und sie waren mit den anschließend in Europa eingeschleppten verwandt. Die Maul- und Klauenseuche konnte sich 2001 durch die Verfütterung infektiöser Abfälle an Schweine nach Europa ausbreiten. Es sollten daher alle Landwirte aus gegebenem Anlass nochmals auf die Bedeutung der Betriebshygiene hingewiesen werden. Es ist niemals auszuschließen, dass Nahrungsmittelabfälle mit nichteinheimischen Tierseuchenerregern belastet sind. Auch das Betreten der Bestände durch betriebsfremde Personen sollte auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt werden“.
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Eine interaktive Tierseuchenkarte finden Sie hier.
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Gallus Gallus
Wie sollten Landwirte an illegal eingeführte verseuchte Lebensmittel kommen? Jeder Landwirt setzt sich mit der Problematik auseinander und wird sehr vorsichtig sein im eigenen Urlaub mit verseuchten Lebensmitteln auch nur in Kontakt zu kommen.
Hier kann man nur davon ausgehen, dass eine Verschleppung genauso, wie bei der Geflügelpest ( Infizierte Enten aus dem Bayernausbruch infizierten mindestens 2 von 3 Hobbyhaltungen in Brandenburg, zu finden in den Jahresberichten des Friedrich Löffler Institutes), als möglich anzusehen ist.
Es wäre wohl ratsam auch die legalen Transporte besser zu überwachen.
Diesen darf nicht mehr vom Grundsatz her Sauberkeit unterstellt werden. Doch wer will das schon?
Apr 28th, 2010
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