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Schweiz: 2009 weniger Antibiotika in der Tiermedizin vertrieben als in den Vorjahren

Bern (BVET) – Der Vertrieb von Antibiotika in der Tiermedizin hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. Dies zeigt ein heute von der Swissmedic und dem Bundesamt für Veterinärwesen veröffentlichter Bericht. 2009 wurden insgesamt 70’789 kg antimikrobieller Wirkstoffe in Verkehr gebracht. Nach einer Zunahme von 2006 bis 2008 um 7.1% hat die Gesamtmenge 2009 wieder um 3.2% abgenommen. Der Bericht fasst auch Untersuchungen zu Antibiotikaresistenzen in der Schweizer Tierproduktion zusammen. Die Situation ist gesamthaft im internationalen Vergleich günstig. Alle betroffenen Kreise sollten dennoch Anstrengungen unternehmen, um Antibiotikaresistenzen weiter einzudämmen.
Am häufigsten werden in der Schweiz Sulfonamide (42%) vertrieben, gefolgt von Tetracyclinen (23%) und Penicillinen (19%). Die Abnahme der Gesamtmenge im letzten Vertriebsjahr ist vornehmlich auf die Entwicklung bei Tetracyclinen (-1’140 kg) und Penicillinen (-715 kg) zurückzuführen. Setzt man die verkaufte Gesamtmenge von 70’789 kg antimikrobieller Wirkstoffe in Relation zur jeweiligen Nutztierpopulation, ist die Schweiz im europäischen Mittelfeld (ca. 90 mg/kg): in Deutschland werden relativ gesehen ähnlich viel Antibiotika eingesetzt, in Skandinavien weniger, in Frankreich und den Niederlanden jedoch bedeutend mehr.

Ein in der Veterinärmedizin häufiges Problem sind Euterentzündungen. 5’190 kg Wirkstoff wurden in Präparaten verkauft, die bei Kühen in das Euter injiziert werden. Dabei verdrängen neue Wirkstoffe zunehmend ältere Antibiotika. Dies ist aus Sicht der Resistenzsituation kritisch zu sehen, da zu den modernen Antibiotikaklassen auch Wirkstoffe gehören, die vorwiegend zur Behandlung von Menschen mit multiresistenten Keimen eingesetzt werden sollten. Es ist deshalb wichtig, dass Tierärztinnen und Tierärzte bei der Wahl des Präparates auch diesen Gesichtspunkt berücksichtigen.
Die Resistenzsituation ist insgesamt günstig: In der Schweiz tragen Erreger bei Tieren im internationalen Vergleich relativ selten Resistenzen. Seit kurzem treten so genannte meticillinresistente Staphylokokken (MRSA) bei Mastschweinen auf. In 393 Nasentupferproben aus Mastschweinen wurden 9 meticillinresistente Staphylokokken (MRSA) entdeckt. Damit ist das MRSA-Vorkommen in Schweizer Mastschweinen im internationalen Vergleich nach wie vor gering.

Bei einigen Erreger-Antibiotika-Kombinationen zeichnet sich jedoch eine Verschlechterung ab. So haben beispielsweise bei Campylobacter auf Mastpoulets Resistenzen gegen (Fluoro-)quinolone zugenommen. Diese Entwicklung ist bedenklich, da diese Antibiotikaklasse auch bei Menschen eingesetzt wird. Weitere Anstrengungen der betroffenen Kreise, um die Gefahr der Bildung von Antibiotkaresistenzen zu verringern, sind deshalb wichtig. Die Entwicklung der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen wird in den nächsten Jahren im Rahmen des Resistenzmonitorings weiter überwacht.

Seit 2006 erhebt Swissmedic die Menge der vertriebenen Antibiotika im Veterinärbereich. Daten zu tatsächlich verabreichten Antibiotika und zur Anzahl der so genannten Wirkungsdosen fehlen. Bei dem heute veröffentlichten Bericht wird erstmals auch die Situation der Antibiotikaresistenzen behandelt. Beides hat einen engen Zusammenhang: Werden Antibiotika etwa zur Behandlung kranker Tiere eingesetzt, können sich Resistenzen bilden. Ein korrekter und möglichst gezielter Antibiotikaeinsatz wirkt dieser Resistenzbildung entgegen. Die Frage inwieweit Resistenzen beim Tier die Resistenzsituation beim Menschen beeinflussen, ist offen. Klar ist, dass für Resistenzen bei menschlichen Keimen die im Humanbereich eingesetzten Antibiotika – etwa in Spitälern – weitaus entscheidender sind als jene, die Tieren verabreicht werden.

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