Westfleisch lanciert „Aktion Tierwohl“ +++ Unternehmen will Landwirten „Stellschrauben“ aufzeigen
Münster (aho) – Die Westfleisch e.G. in Münster will den Handels- und Industriekunden mit der „Aktion Tierwohl“ ein praxisnahes Qualitätsprogramm zur Auslobung von Schweinefleischartikeln und Wurstwaren anbieten. Das Wohl der Tiere sei in der Wahrnehmung von Verbrauchern und Handel ganz besonders in den Fokus gerückt, so das Unternehmen.
Auf der Basis der „Visuellen Fleischuntersuchung“ entsprechend der EG-VO 854/2004 würden schon jetzt eine Vielzahl von Befunden erhoben, Daten erfasst und Ergebnisse dokumentiert. Die Ergebnisse der visuellen Fleischuntersuchung gäben nicht nur Auskunft über die Lebensmittelqualität und -sicherheit, sondern gestatteten es auch verlässlich und überprüfbar Rückschlüsse auf die Tiergesundheit und das Wohlergehen zu ziehen. Aus insgesamt 16 Befunden werde ein „Gesundheitsindex“ ermittelt. Relevante Kriterien seien dabei z.B. die Aussagen zu Tierhaut (Striemen, Verletzungen usw.), Nekrosen an Ohren oder Schwanz oder Entzündungen von Gelenken, Lunge oder Brustfell. Die bisherigen Ergebnisse zeigten ein Verhältnis von etwa 30 % „beste Tiere“ und 60 % „OK“ gemäß allen aktuellen gesetzlichen oder systemischen Vorschriften. 10 % aller untersuchten Tiere gäben Anlass zu Gesprächen mit Ferkelerzeugern, Mästern, Transporteuren oder Hoftierärzten.
Aufgrund der engen Verbindung zur Erzeugerstufe und durch die schriftlichen Kooperationsverträge mit über 4.500 Landwirten habe dabei die Genossenschaft in besonderem Maße Möglichkeiten, die Stellschrauben für nachhaltige Verbesserungen aufzuzeigen und im Schulterschluss mit der Landwirtschaft umzusetzen.
Bisher existieren in Europa nur „Insellösungen“: „Good farming practice“ in Dänemark, „Beter leven“ in den Niederlanden oder „Animal welfare“ in Großbritannien. Erst kürzlich hatte die britische Supermarktkette Morrisons angekündigt, auf den eigenen Schlachthöfen Videokameras einzusetzen, um eine ordentliche Behandlung der Schlachttiere zu dokumentieren.
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