Strukturwandel: Nur jeder sechste Hof hat Nachfolger +++ Größere Betriebe mit Zukunft
Bad Ems (aho) – Fünf von sechs landwirtschaftlichen Betrieben fehlt in Rheinland-Pfalz ein Hofnachfolger. Somit wird sich zwangsläufig der Strukturwandel in der Landwirtschaft in den nächsten Jahren fortsetzen. Das ist das Ergebnis der Landwirtschaftszählung 2010. Die Daten wurden jetzt vom Statistischen Landesamt in Bad Ems vorgestellt.
Die im März 2010 durchgeführte Befragung beschränkte sich bezüglich der Frage nach der Hofnachfolge auf Betriebsinhaber, die zum Erhebungszeitpunkt 45 Jahre und älter waren und die ihren Betrieb als Einzelunternehmen führten. Diese Kriterien erfüllten immerhin zwei Drittel der 20.600 landwirtschaftlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz. Gegenüber den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung von 1999 nahm der Anteil um einen Prozentpunkt ab. Auch zukünftig wird die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebes überwiegend eine männliche Domäne bleiben, denn nur 14 Prozent der knapp 2.400 Hofnachfolger sind Frauen.
Die Hofnachfolge steht im engen Zusammenhang mit der Betriebsgröße. Während die Betriebe mit einem Hofnachfolger im Durchschnitt 51 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) bewirtschaften, kommen die Betriebe ohne Hofnachfolger nur auf 27 Hektar. 37 Prozent der Betriebe mit einer Flächenausstattung von 100 Hektar LF und mehr weisen einen Hofnachfolger auf. Die Betriebe unter 5 ha LF kommen dagegen nur auf einen Anteil von 7,5 Prozent. In den mittleren Größenklassen ist etwa in jedem fünften Betrieb die Nachfolge gesichert.
Über die fachlichen Voraussetzungen zur Übernahme eines landwirtschaftlichen Betriebes verfügen rund 58 Prozent der Hofnachfolger (1.400 Personen). Sie haben bereits eine landwirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen bzw. werden eine entsprechende Ausbildung absolvieren.
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