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Achtung! Nicht mehr als 80 Dioxin-Eier pro Woche verzehren

(aho) – In der letzten Wochen warnten allerlei Verbraucherschütze vor dem Verzehr von Eiern mit möglicherweise erhöhten Dioxingehalten. Nüchtern betrachtet ist dies aber eine unnötige Warnung, da Eier gewöhnlich nur zu einen vergleichsweise kleinen Teil zu der Dioxinbelastung des Menschen über Nahrungsmittel beitragen. Die bei aktuellen Messungen gefundenen Werte liegen zwischen 0,2 und 12 pg*/Gramm Eifett. Ein Mensch mit einem Körpergewicht von 75 Kilogramm könnte in der Woche bis zu 80 Eier mit einem Dioxingehalt von fünf pg/g Eifett verzehren, ohne die von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) aus Vorsorgegründen festgelegte Aufnahmemenge an Dioxin zu überschreiten.

Die aktuell gefundenen Dioxin-Werte werden auch ohne Skandal immer wieder in der Bio- und Freilandhaltung gefunden.

08.10.2004: Niederlande: Bioeier überschreiten häufig Dioxingrenzwerte

04.04.2006: Erhöhte Dioxingehalte bei Eiern aus Kleinstbetrieben mit Auslaufhaltung

07.10.2007: Freilandeier: Dioxingehalte von der Dauer des Auslaufes abhängig

01.04.2008: Belgien: Eier aus privater Freilandhaltung häufig mit erhöhten Dioxinwerten belastet

17.12.2009: Bio-Freilandeier mit überhöhten Dioxin-Werten verkauft

Dioxinfunde in Freilandeiern sind für Fachleute nicht überraschend. Die Problematik wurden seit mehr als einem Jahrzehnt in der Fachliteratur dokumentiert und kommuniziert. Wissenschaftler empfehlen in diesem Zusammenhang die Dioxinbelastung von Freilandeiern zur Einschätzung der regionalen Dioxinbelastung zu nutzen. Hierbei wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass Freilandhennen Dioxine beim Scharren und Picken aus dem Boden aufnehmen können und so zur Dioxinbelastung von Konsumenten beitragen:

Chang R, Hayward D, Goldman L, Harnly M, Flattery J, Stephens R. Foraging farm animals as biomonitors for dioxin contamination. Chemosphere 19:481-486 (1989).

Stephens RD, Petreas MX, Hayward DG. Biotransfer and bioaccumulation of dioxins and furans from soil: chickens as a model for foraging animals. Sci Total Environ 175:253-273 (1995).

Petreas M, Ruble R, Visita P, Mok M, McKinney M, She J, Stephens R, Harnly M, Armstrong M, Rojas T. Bioaccumulation of PCDD/Fs from soil by foraging chickens. Organohalogen Compounds 29:51-54 (1996).

Schuler, F., Schmid, P. and Schlatter, C.: The transfer of polychlorinated dibenzo-p-dioxins and dibenzofurans from soil into eggs of foraging chicken. Chemosphere 34, 711-718 (1997).

Fürst, P., Handbuch Dioxine, (1998) Hrsg.: Michael Oehme, Spektrum-Verlag, ISBN 3-8274-0126-7, S. 246-249

Harnly, M.E. et al. (2000). Polychlorinated dibenzo-p-dioxins and polychlorinated dibenzofuran contamination in soil and home-produced eggs near pentachlorophenol sources. Environmental Science & Technology .34, 1143-1149.

EUROPEAN COMMISSION; HEALTH & CONSUMER PROTECTION DIRECTORATE-GENERAL OPINION OF THE SCIENTIFIC COMMITTEE ON ANIMAL NUTRITION ON THE DIOXIN CONTAMINATION OF FEEDINGSTUFFS AND THEIR CONTRIBUTION TO THE CONTAMINATION OF FOOD OF ANIMAL ORIGIN ADOPTED ON 06 NOVEMBER 2000

Goldman LR, Harnly M, Flattery J, Patterson DG Jr, Needham LL. Serum polychlorinated dibenzo-p-dioxins and polychlorinated dibenzofurans among people eating contaminated home-produced eggs and beef. Environ Health Perspect. 2000 Jan;108 (1):13-9

Peter Schmid, Erika Gujer, Silvia Degen, Markus Zennegg, Arnold Kuchen und Claude Wüthrich: Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofurane (PCDD/F) in Lebensmitteln tierischer Herkunft – Dioxinuntersuchungen in der Schweiz, Mitt. Lebensm. Hyg. 92, 483-498 (2001)

Luc Pussemier, Luc Mohimont, André Huyghebaert and Leo Goeyens Enhanced levels of dioxins in eggs from free range hens; a fast evaluation approach Talanta, Volume 63, Issue 5, 8 August 2004, pp: 1273-1276

Aize Kijlstra, Elsa van den Heuvel, Gisabeth Binnendijk, Fridtjof de Buisonjé, Monique Mul, Martien Bokma and Ron Hoogenboom Dioxin Levels in Organic Eggs In: Enhancing animal health security and food safety in organic livestock production systems 3rd SAFO Workshop; 16th-18th September 2004 in Falenty, Poland

*(1 pg = ein Picogramm = ein billionstel Gramm = 0.000.000.000.001 Gramm)

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