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Tierschutz in der Geflügelhaltung


Berlin (BTK) – Aufgrund der aktuellen Diskussion um die Zustände rund um den deutschen Geflügelkonzern PHW (Marke „Wiesenhof“) fordern die Bundestierärztekammer e.V. (BTK) und der Bundesverband der beamteten Tierärzte e.V. (BbT), bundeseinheitliche Vorgaben nicht nur für die Haltung von Masthühnern, sondern auch für Puten, Enten und Elterntiere von Masthühnern und Legehennen zu schaffen. Entsprechende Vorschriften sollten in die Tierschutznutztierhaltungsverordnung aufgenommen werden.

Bilder wie sie in der vergangenen Woche in der ARD gezeigt wurden, sind schockierend. Aus Sicht der Tierärzteschaft müssen tierschutzrelevante Veränderungen am Schlachthof, wie Knochenbrüche und Blutergüsse als wesentlicher Indikator für Mängel in der Haltung und im Umgang mit den Tieren erfasst werden. Diese Daten sollten an den Mastbetrieb und an das Veterinäramt gemeldet werden. „Nur so wird die gezielte (risikoorientierte) Kontrolle von auffälligen Betrieben möglich“, erläutert Dr. Martin Hartmann vom BbT. Ein zentrales Problem ist für BTK und BbT die derzeit fehlende Erfassung der Fängerkolonnen, die keine Erlaubnis
benötigen und keine Sachkunde nachweisen müssen. Sie sind daher in der Regel den Veterinärämtern nicht bekannt.

13 Comments, Comment or Ping

  1. Haltungs-VO für Puten und Gänse sind lange überfällig! Aber was nützen denn noch so gute Vorschriften, wenn ihre Einhaltung nicht kontrolliert wird? Wenn der Staat noch nicht einmal in der Lage ist, die Ausstallung zu kontrollieren, sollte er den Mut aufbringen und qualifizierte Tierschützer beauftragen, die das bestimmt für die Erstattung von Sachaufwendungen (Fahrkosten) machen würden … sofern sie berechtigt sind, den Ausstallungsvorgang fotografisch oder per Video zu dokumentieren. Dann würde tierquälerischer Umgang aufgeklärt und verfolgt werden können, ja, und damit umgehend der Vergangenheit angehören!

  2. christa stopper

    Stimm ich zu…

  3. mueller

    tierschutz ist verbraucherschutz!!! oder möchten sie produkte von kranken, vergifteten, missbrauchten tieren essen ??

  4. manfred.stein

    Guten Tag,

    ob eine Fängerkolonne gut oder schlecht arbeitet, erkennt man rasch am Schlachtband an Hand von Blutergüssen und Knochenbrüchen. Die Fängerkolonne lässt sich über die Lieferpapiere beim Schlachtbetrieb identifizieren. So kann das Veterinäramt gezielt nachfassen.
    Es gibt sehr gute Fängerkolonnen, die geschult sind. Der Job ist sehr stressig und die Kolonnen stehen unter hohem Zeitdruck, da die Schlachtbetriebe sehr enge Termine setzen. Die Tiere sollen auch nicht zu lange in den Transportkisten sitzen.

    Wie erkenne ich qualifizierte Tierschützer? Gibt es da Zertifizierungen? Haben Tierschutzvereine Eigenkontrollsysteme oder anerkannt Leitlinien?

    mfg

    ms

  5. Gast

    „Haltungs-VO für Puten und Gänse sind lange überfällig! Aber was nützen denn noch so gute Vorschriften, wenn ihre Einhaltung nicht kontrolliert wird?“

    Die Kontrolle der Haltungs-VO kann bei der vorgezogenen Schlachttieruntersuchung durch den beamteten Tierarzt erfolgen.
    Bezüglich der „qualifizierten Tierschützer“ muss auch ich meine Skepsis ausdrücken. Viele sog. Tierschützer zeichnen sich traurigerweise durch Unwissenheit, dem Aufstellen von völlig unrealistischen, niemals umsetzbaren Forderungen und der Vermenschlichung von Tieren aus. Häufig wollen sie außerdem ihren Lebensstil ihren Mitmenschen aufdrängen und bedrohen und verteufeln ganze Berufsgruppen (z.B. Landwirte). Viele von diesen Menschen haben aber noch niemals einen Stall von innen gesehen. Da muss man glaube ich nichts mehr zu sagen.

  6. manfred.stein

    Guten Tag Gast,
    persönlich plädiere ich für einen wissenschaftlich basierten Tierschutz. Plädiere hier für die Kriterien des Farm Animal Welfare Councils. Hier wir Tierschutz von Wissenschaftlern entwickelt und nicht von selbst ernannten „Experten“ definiert.
    http://www.animal-health-online.de/gross/2009/11/05/artgerechte-haltung-mehr-als-nur-ein-schlagwort/15118/

    mfg

    ms

  7. Sind die Tierärzte der BTK „selbsternannte Experten“?

    Ist es die Grupper kritischer Tierärzte, die sich innerhalb jener immer öfter zu Tierhaltungsthemen zu Wort meldet?

    Sind es die Tierärzte, Biologen, Ethologen und Zoologen, die in den gemeinnützigen Tierschutzvereinen wie PAKT e. V., PROVIEH, „Tier und Mensch e. V. und anderen mitarbeiten?

    Sind es die Tierschützer, die sich von jenen beraten lassen (zu denen ich auch mich selbst zähle)?

    Alle diese begründen wissenschaftlich und geben keine unbedachten Stellungnahmen ab. Die vorgenannten Organisationen haben sich bereits gemeinsam mit vielen anderen Verbänden für Haltugnsverordnungen eingesetzt, die den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden, insbesondere im Bereich der Putenhaltung!

    Vorsicht ist dagegen vor interessengebundenen Institutionen geboten. Das obligatorische „cui bono?“ darf hier nicht vergessen werden!

  8. Gast

    Sie wissen ganz genau, dass sie hier einen relativ kleinen Personenkreis aufzählen, der sich ernsthaft auf wissenschaftlicher Basis mit den Tierschutzthemen auseinandersetzt (und vielleicht gehören auch sie dazu). Wer hat aber in den deutschen Medien die Meinungsführerschaft inne? Das sind doch wohl radikale Organisationen wie Peta, denen jedes Mittel recht zu sein scheint, um auf sich aufmerksam zu machen und Spenden eintreiben zu können. Aber selbst die genannten Organisationen scheinen mit unseriösen Mittel zu arbeiten, wie jeder bei einem oberflächlichen Besuch auf der Seite von ProVieh feststellen kann: eine Info-Aktion im August 2011 in Kiel mit alten Legehennenkäfigen, die in Deutschland schon seit Ende 2009 verboten sind. Wer hat sich denn das ausgedacht und wo ist da die Ehrlichkeit geblieben?

    „Vorsicht ist dagegen vor interessengebundenen Institutionen geboten. Das obligatorische “cui bono?” darf hier nicht vergessen werden!“

    Was nützt ihnen der beste Tierschutzplan, wenn er ohne alle an der Tierhaltung und Weiterverarbeitung Beteiligten erstellt wurde, und sowieso nicht umsetzbar ist? Denn nur weil sie Tiere schützen wollen, setzen sie nicht die Mechanismen der Marktwirtschaft außer Kraft. Oder wird hier nach dem Prinzip verfahren: Verbesserungen in der Tierhaltung sind nur gut, solange sie sich von Tierschutzorganisationen ausgedacht wurden?

  9. Sehr geehrter Herr Dr. Stein!
    Ja, es gibt nicht nur engagierte Tierschützer mit enormer Erfahrung, sondern auch welche mit Fachkunde(Sachkunde)nachweisen. Ich habe die für
    – Schnabelkürzen (aus Tierschutzgründen ohne selbst Hand angelegt zu haben, aber deshalb mit reichem Schatz an Beobachtungen auch im Rahmen einer ML-Arbeitsgruppe unter Frau Dr. Dayen)
    – Schafhaltung
    – Straußenhaltung
    und bin gerne bereit, weitere zu erwerben.
    Darüber hinaus ist mir bekannt, daß auch die Ausbildung zum Tierwirt keine Garantie dafür ist, daß die Tiere entsprechend der Tierschutz-Nutz-VO gehalten werden (sofern die Tierart dort überhaupt erfaßt ist). Außerdem kenne ich genügend Wissenschaftler, die zur Absicherung weiterer Drittmittelzuwendungen zunächst die herkömmlichen Legekäfig „gesundbeteten“ und dies dann auch bezüglich der Großgruppen-Käfige (euphemistisch als „Kleinvoliere“ und „Hühner-WG“ und inzwischen sogar durch die Tiersch-Nutz-VO offiziell als „Kleingruppenhaltung“ [mit 60 Hennen je Käfig!] bezeichnet) taten und noch immer tun.
    Gerne gehe ich mit Ihnen durch eine Schweinemastanlage und zeige Ihnen den dort Praktizierten Tierschutz anhand geschwollener Gelenke der auf widernatürlich hartem Boden gehaltenen Paarhufer, die von der Natur für weiche Böden ausgestattet sind.

  10. Sehr geehrter Herr Dr. Stein!
    Noch ein Nachtrag zu ProVieh und dem alten Legekäfig: Wir von der AGfaN setzen unser ensprechendes Exemplar auch mit einem entsprechenden Zusatz nicht mehr ein. Wir wollten schon vor 2006 einen ausgestalteten und einen Käfig vom Typ „Kleingruppenhaltung“ kaufen. Der Hersteller reagiert zunächst nicht und bei der Besichtigung der Firma wurde mit zu verstehen gegeben, daß ich für meine Zwecke keinen bekäme. Also müssen wir Tierschützer uns leider mit Fotos und einer Tafel mit Original-Grundriß und eingeklebten Legehennen-Aufrissen begnügen, um die Enge im Käfig darstellen zu können.
    MfG
    Eckard Wendt

  11. Elisabeth Petras

    Auch der Kampagnenleiter der PETA zeichnet als Dr. sc. agr. – und sicher nicht zu Unrecht, denn seine Arbeit zeigt Fachkompetenz.

    Der alte Käfig wird ja leider im Europäischne Ausland noch eingesetzt und verarbeitete Produkte sind ja leider bislang nicht gekennzeichnet. Vielleicht könnte es in Bezug auf eine solche Kennzeichnungspflicht von Eiern aus Käfigen in verarbeiteten Produkten sogar einen Schulterschluss zwischen Landwirten und Tierschützern geben?

    Im Übrigen ist ja auch der neue Kleingruppen-Käfig nicht artgerecht, sondern führt zu Fußballenschäden u. a. m.., wie Studien beweisen.

  12. Gast

    „Vielleicht könnte es in Bezug auf eine solche Kennzeichnungspflicht von Eiern aus Käfigen in verarbeiteten Produkten sogar einen Schulterschluss zwischen Landwirten und Tierschützern geben?“

    Vorraussetzung dafür wäre aber in jedem Fall, dass sie sich von Organisationen wie Peta ganz klar distanzieren, unter anderem wegen folgenden Punkten:

    – Holocaust-Vergleich
    – Extremistische Ansichten (kompletter Verzicht aus Haustierhaltung etc.)
    – Einbrüche in Stallungen
    – keine klare Distanzierung der Peta von illegalen Tierbefreiungen etc.
    – Haustiertötungen in den USA
    – sexistische Werbung, geplante .xxx-Domain

    Die Liste ließe sich noch lange fortführen. Mit solchen Leuten sympathisieren sie?

  13. manfred.stein

    Guten Tag,

    in wissenschaftlich basierter Tierschutz kann nur auf wissenschaftlichen Untersuchungen basieren, die auch in der international (!) anerkannten Fachzeitschriften publiziert wurden. Nur so ist es gewährleistet, dass andere Wissenschaftler die publizierten Ergebnisse kritisch hinterfragen. Das können Tierschutzvereine nicht leisten. Leider fehlen oft die einfachsten Kenntnisse zur Anatomie und Physiologie von Tieren. Ganz zu schweigen von der fachlichen Kompetenz in Fragen von Pharmakologie und Toxikologie.

    mfg

    ms

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