Schweiz: Weniger Antibiotika verkauft
(lid) – Im Jahr 2011 gingen die Verkäufe der in der Veterinärmedizin eingesetzten Antibiotika um fünf Prozent zurück. Aber: Die Situation bei den Resistenzen bleibt kritisch.
2011 habe sich die Resistenzsituation im Vergleich zum Vorjahr bei den meisten untersuchten Bakterien nicht wesentlich verändert, teilt das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) mit. Bedenklich sei die Entwicklung bei den Mastpoulets, wo die Resistenzrate von Campylobacter gegenüber Fluoroquinolonen zugenommen habe. Letztere sei eine der Antibiotikaklassen mit der grössten Bedeutung sowohl für die Veterinär- als auch für die Humanmedizin. Erstmals wurde im Rahmen des nationalen Resistenzmonitorings mit selektiven Nachweismethoden bei Mastpoulets, Schweinen und Rindern nach Keimen gesucht, die gegenüber sämtlichen Penicillinen und Cephalosporinen resistent sind. Dabei wurden laut BVET bei 32,6 Prozent der Mastpouletherden, 7,4 Prozent der Schweine und 8,6 Prozent der Rinder solche E. coli gefunden. Um die Bedeutung dieser Resistenzen für die Humanmedizin abschätzen zu können, werden die betreffenden Isolate derzeit weiter charakterisiert.
Die Ausbreitung von multiresistenten Keimen bereite weltweit Sorge. Das BVET hat einen Aktionsplan für die nächsten zehn Jahre zusammengestellt: Es gelte, dafür zu sorgen, dass durch den Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin deren Wirksamkeit in der Humanmedizin nicht beeinträchtigt wird und gleichzeitig unter dem Aspekt des Tierwohls die gezielte Behandlung von Tieren mit Antibiotika weiterhin möglich ist.
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