Aquakultur – die Proteinressource der Zukunft: „Gefarmter“ Fisch hat hohen Stellenwert in der Ernährung
(BfT) – Schon heute ist Fisch weltweit der wichtigste Eiweißlieferant für die menschliche Ernährung, noch vor Geflügel- und Schweinefleisch. Mit der wachsenden Weltbevölkerung wird er weiter seine Schlüsselposition behalten. Der zunehmende Bedarf kann nicht mehr nur aus den Weltmeeren gedeckt werden.
Jeder Erdenbürger verzehrt durchschnittlich 17 Kilogramm Fisch im Jahr, Tendenz steigend. Die traditionelle Fischerei stößt damit an ihre Grenzen. Sie kann den wachsenden Hunger nach Fisch nicht mehr stillen. Das beschert der Aquakultur phänomenale Zuwachsraten. Laut FAO ist dieser Markt seit 1970 jährlich um mehr als acht Prozent gestiegen. Er ist damit der am schnellsten wachsende Markt im Ernährungssektor.
Für 2008 wies die FAO-Statistik eine Fischproduktion von 38,8 Millionen Tonnen aus. Für 2011 belaufen sich die Schätzungen auf 63,6 Millionen Tonnen. Bis 2024 wird eine Weltfischproduktion von knapp 200 Millionen Tonnen erwartet. Rund 60 Prozent davon sollen aus der Aquakultur kommen.
Lebenswichtige Proteine aus dem Wasser
Rund 17 Prozent aller Menschen decken ihren Eiweißbedarf hauptsächlich über Fisch, in Asien oder in Lateinamerika sind es bereits 25 Prozent und mehr. Insgesamt tummeln sich 600 verschiedene Fischarten auf den Speisezetteln in aller Welt, besonders beliebt ist der Karpfen.
Fisch ist aber nicht nur gesund. Aquakultur ist auch ressourcenfreundlich. Aus 100 Kilogramm Futter erhält man vom Lachs beispielsweise 65 Kilogramm essbares Fleisch und das bei einer günstigen CO2-Bilanz. Das Huhn liefert bei gleicher Futtermenge lediglich 20, das Schwein 13 Kilogramm.
Weniger Antibiotika, mehr Vakzinen
Für die Tiergesundheitsindustrie ist die Aquakultur ein interessanter Wachstumsmarkt. Denn bei der intensiven Fischaufzucht bedarf es eines klugen Managements, um die Bestände gesund zu erhalten. Deshalb ist die Krankheitsvorbeugung für die nachhaltige Entwicklung dieser wirtschaftlichen Tätigkeit unbedingt notwendig. Impfstoffe spielen bei der Überwachung von Infektionskrankheiten eine wichtige Rolle. Der Antibiotika-Einsatz ist demgegenüber rasant gesunken. So hat beispielsweise Norwegen, der gemeinsam mit China wichtigste Exporteur von Fisch, bei steigender Fischproduktion die Antibiotikamenge von fast 50 Tonnen im Jahr 1987 auf weniger als eine Tonne (2010) reduziert.
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Gebhard
Die Zahlen können nicht ganz stimmen.
Die Futterverwertung ist bei Geflügel (Hähnchen) viel höher als angegeben.
Es fallen aus 100 kg Futter 40 kg essbare Produkte an.
Fische aus Farmen werden ebenso wie Hühner oder Schweine überwiegend mit Produkten gefüttert, die auf dem Acker gewachsen sind.
Die Biomasse aus dem Meer wird dabei kaum genutzt.
Feb 6th, 2013
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