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Apotheker erneut in der Kritik: „Da geht es nur ums Verkaufen und nicht um eine qualifizierte Beratung“

Tabletten_04Hamburg (aho) – Apotheker sind gesetzlich verpflichtet zu beraten. Seit dem 1. Juni 2012 ist eine ausführliche Kundenberatung sogar laut Apothekenbetriebsordnung Pflicht. Nach Recherchen des NDR Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins „Markt“ im NDR Fernsehen kommen Apotheker dieser Pflicht nicht nach. Patienten bekommen demnach viel zu viele Medikamente ohne Beratung verkauft. Mediziner und Pharmakologen halten dieses Ergebnis für erschreckend.

Nasentropfen, Paracetamol, Eukalyptusölkapseln, Hustensaft, Acetylcystein zum Schleimlösen, Salbe zum Einreiben und Inhalieren und ein Vitaminkomplexpräparat – Medikamente für insgesamt rund 50 Euro verkaufte eine Apotheke einem einzigen Kunden mit Erkältungssymptomen. Zehn Apotheken hat der NDR stichprobenartig getestet. Rund 30 Euro haben die Apotheken im Durchschnitt für Erkältungsmedikamente kassiert. „Alles auf einmal bei einem Menschen, dafür gibt es ein Wort: Polypragmasie. Und da wird es kritisch mit den Interaktionen und Wechselwirkungen der einzelnen Medikamente“, kritisiert Prof. Martin Scherer vom Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Ein Großteil des Geldes könne man getrost sparen.

Doch nur in einer Apotheke wurde überhaupt nachgefragt, unter welchen Erkältungssymptomen der Patient tatsächlich leide und welche Medikamente er sonst noch nehme. „Da geht es nur ums Verkaufen und nicht um eine qualifizierte Beratung“, empört sich der Pharmakologe Prof. Roland Seifert, Medizinische Hochschule Hannover. „Es scheint sich nichts verbessert zu haben.“ Noch vor vier Monaten hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) dem NDR zugesichert, dass man daran arbeite, das Bewusstsein der Apotheken zu stärken, damit so etwas nicht mehr vorkomme.
Der NDR hatte damals stichprobenartig zehn Apotheken getestet – mit einem erschreckenden Ergebnis. In acht von zehn Apotheken erhielten die Tester bis zu 60 Schlaftabletten ohne Nachfrage zur Art der Schlafstörung und ohne Hinweis zur Einnahme. Dabei kann besonders die Kombination mit anderen Medikamenten zu schweren Vergiftungen führen.
„Das ist wie eine Verkaufsbude – und keine fachkundige Beratung“, kritisierte der Pharmakologe Professor Roland Seifert von der Medizinische Hochschule Hannover. „So was darf nicht passieren, das ist wirklich traurig. Die Apotheker wissen ganz genau, dass die Schlaftabletten, obwohl sie nicht verschreibungspflichtig sind, gefährlich sein können. Nimmt der ahnungslose Kunde zusätzlich noch ein anderes Medikament, kann das zu Mischvergiftungen führen, gegen die es auf der Intensivstation dann kein spezielles Gegengift gibt.“

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zeigte sich damals entsetzt über das Ergebnis der NDR Stichprobe. „Als Apotheker sollte man sich schon Gewissheit verschaffen, welche Arzneimittel eingenommen werden. Wir arbeiten daran, das Bewusstsein der Apotheken zu stärken, dass so etwas nicht vorkommt“, sagte Christiane Eckert-Lill vom ABDA im Gespräch mit dem NDR. Zu der aktuellen Stichprobe aber wollte der ABDA kurzfristig keine Stellungnahme abgeben.

Mehr zum Thema in der Sendung „Markt“ am Montag, 18. Februar, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen.

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Hier geht es zum Programm (PDF)

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  1. dr.ps@hotmail.de

    Verkaufen

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