K-3-Fleisch ging an Gastronomen und Metzgereien: Schlachthof Coburg dicht!
Coburg (aho/lme) – Der Schlachthof Coburg wird ab Montag für zwei Wochen geschlossen. Das teilt die Stadtverwaltung heute anlässlich einer Pressekonferenz mit. In dieser Zeit sollen die Vorwürfe, dass aus dem Schlachthof Coburg K-3-Fleisch verkauft wurde, weiter abgeklärt werden. Zum K-3-Material gehören z.B. Häute, Hufe und Hörner, Schweineborsten und Federn, überlagertes Fleisch, minderwertiges Fleisch, Eberfleisch mit Geschlechtsgeruch (Stinkefleisch), verunreinigte Fleischabschnitte oder Fette, Stichstellen, Teile mit bindegewebigen Vernarbungen (z.B. Lebern mit „milk-spots“) und verunreinigtes Blut.
Ebenfalls am Donnerstagnachmittag hatte die Staatsanwaltschaft eine Presseerklärung verschickt, die hier im Wortlaut wiedergegeben wird:
„Nach den bisherigen Ermittlungen ist derzeit davon auszugehen, dass in der Zeit bis Februar 2013 aus dem Schlachthof Coburg heraus nicht verkehrsfähiges Rindfleisch (K3-Fleisch) verkauft wurde. Abnehmer waren kleinere Metzgerei- und Gastronomiebetriebe. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen erfolgte insoweit der Verkauf ausschließlich von dem Zerlegungsbetrieb der Firma Dellert. Im Verhältnis zum gesamten Geschäftsumfang der Firma Dellert handelt es sich dabei um untergeordnete Mengen. Ausgenommen von der Weitergabe des K3-Fleisches sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Großabnehmer gewesen.
Hinsichtlich des in den Verkehr gebrachten Fleisches- kann ausgeschlossen werden, dass es sich um Fleisch der Kategorie 1, d. h. hochrisikobehaftetes Fleisch und der Kategorie 2, das heißt nicht zum Verfüttern zugelassenes Fleisch, gehandelt hat.
Über weitere Einzelheiten bezüglich des Tatzeitraums, des Umfangs, der Vorgehensweise und der Verantwortlichkeit einzelner Beteiligter können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben gemacht werden.
Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren und werden mit Beschleunigung geführt.
Für eine aktuelle Abgabe von K3-Fleisch bestehen keine Anhaltspunkte.“ (Zitat Ende)
Nach Informationen des BR-Magazins „quer“ bezeugen Mitarbeiter, dass seit mindestens einem Jahrzehnt nicht zum Verzehr geeignetes K3-Gammelfleisch systematisch wieder in den Verkehr gebracht wurde.
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