Schweinepraxis: Zink fördert multiresistente Colibakterien
[Futterpellets; in Dänemark häufig mit Zink] Berlin (aho) – Der Einsatz von großen Mengen Zink im Ferkelfutter fördert multiresistente Colibakterien. Das berichten jetzt Wissenschaftler des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen am Fachbereich Veterinärmedizin und des Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin in der Fachzeitschrift „International Journal of Medical Microbiology“. Für ihre Versuche hatten sie Absatzferkel mit einem Ferkelfutter versorgt, welches 50 oder 2.500 mg Zink/kg enthielt. Der Effekt war dramatisch. Während in der mit 50 mg versorgten Kontrollgruppe keine multiresistenten Colibakterien nachgewiesen wurden, lag der Anteil solcher Bakterien in der mit einer hohen Zinkgabe behandelten Tiere bei 18%. Die Wissenschaftler folgern, dass durch hohe Zinkgaben insbesondere die Aufnahme von Resistenzgenen durch die Colibakterien gefördert wird.
Während in den meisten EU-Mitgliedsstaaten der Einsatz von Zink in Futtermitteln begrenzt ist, wird in Dänemark das Schwermetall in großen Maßstab und hochdosiert in der Ferkelaufzucht gegen Erkrankungen durch Colibakterien (Ödemkrankheit) eingesetzt. Aber auch in Deutschland wird Zink über Ergänzungsfuttermittel vertrieben, die es dem Landwirt gestatten, hohe Mengen an Zink zu verfüttern.
Bednorz C, Oelgeschläger K, Kinnemann B, Hartmann S, Neumann K, Pieper R, Bethe A, Semmler T, Tedin K, Schierack P, Wieler LH, Guenther S.
The broader context of antibiotic resistance: Zinc feed supplementation of piglets increases the proportion of multi-resistant Escherichia coli in vivo.
Int J Med Microbiol. 2013 Aug;303(6-7):396-403. doi: 10.1016/j.ijmm.2013.06.004. Epub 2013 Jun 14.
Reply to “Schweinepraxis: Zink fördert multiresistente Colibakterien”