Katastrophale Verhältnisse: Veterinäramt muss 60 Rinder sicherstellen; Landwirt erwartet Tierhaltungsverbot
Gelnhausen/Hohenzell (aho) – Veterinärbeamte des Main-Kinzig-Kreises haben in einem Stall im Schlüchterner Ortsteil Hohenzell bei einer Kontrolle insgesamt 60 Rinder unter katastrophalen Verhältnissen vorgefunden. Wie einer Presseinformation des Landkreises zu entnehmen ist, war der Kuhstall völlig mit stinkendem Schlamm verdreckt. Auch der Futterbereich war komplett unbrauchbar und an saubere Liegeplätze war nicht zu denken. Somit waren auch die Rinder, darunter mehrere Kälber, bereits stark beeinträchtig und mit ihren eigenen Kot verschmiert. Bei den weiteren Untersuchungen wurde auch ein Kadaver gefunden.
Diese mangelhaften Haltungsbedingungen waren mit dem Tierschutzrecht nicht annähernd zu vereinbaren. Zudem war offensichtlich, dass eine Verbesserung der Situation vor Ort nicht möglich sein würde. Demzufolge wurden von der verantwortlichen Veterinärin unverzügliche Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Zur Durchsetzung dieser Eingriffe wurde die Polizei herangezogen.
Glücklicherweise ist es gelungen, relativ schnell ein Viehhändler ausfindig zu machen, der die Rinder zu weiteren Versorgung aufnehmen wollte. So konnte gegen 15 Uhr die Verladung beginnen. Mit vereinten Kräften und unter Mitwirkung örtlicher Feuerwehrleute konnten bis 22 Uhr alle Tiere auf drei Transporter mit Anhängern gebracht werden. Dabei sorgte die Feuerwehr für die entsprechende Beleuchtung. Der dramatische Einsatz dauerte mehrere Stunden und endete erst gegen 22 Uhr.
Inzwischen sind die 60 Rinder aus Hohenzell in ihrer neuen Heimat in Rheinland-Pfalz gut angekommen und können sich erholen. Für das Veterinäramt ist jetzt jedoch noch ein erheblicher Verwaltungsvorgang zu bewältigen, denn das Ereignis muss dokumentiert und juristisch aufgearbeitet werde. Der Landwirt muss nun mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz rechnen. Sicher ist allerdings, dass der betreffende Landwirt nach dieser Bilanz keine Tiere mehr halten wird, so die Kreisverwaltung in einer Presseinformation.
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