animal-health-online®
Redaktion Grosstiere

Zwischenablage01 powered by ...
T O P N E W S ►

Antibiotika-Diskussion: Dringend mehr Sachverstand nötig

tabletten_01.jpgKusel (LTK) – „Das Thema Resistenzentwicklung rein emotional anzugehen, bringt weder eine Lösung für die Veterinärmedizin noch für den Humanbereich“, sagte Dr. Rainer Schneichel, Vizepräsident der Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz und Vizepräsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. anlässlich der Podiumsdiskussion zum Thema „Wie viel ist genug? Antibiotika in der Tierproduktion“. Die Landeszentrale für Umweltaufklärung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz (MULEWF) hatte am 21.9.15 in die Staatskanzlei in Mainz eingeladen.

Der Tierarzt wehrte sich gegen den Vorwurf des BUND, dass man in der Tierhaltung Antibiotika systematisch einsetze: „Das würde illegales Verhalten voraussetzen, ist aber de facto per Arzneimittelgesetz verboten, da nur kranke Tiere nach erfolgter Untersuchung durch den Tierarzt behandelt werden dürfen.“

Hinsichtlich der Verwendung des Begriffs „Reserveantibiotika“ stellte Dr. Schneichel klar, dass es sich um eine rein deutsche Formulierung ohne jegliche Evidenz-Basierung handele. Zudem seien die kritischen antimikrobiellen Wirkstoffe aus der Humanmedizin, wie Glykopeptide, Lipopeptide und Carbapeneme in der Tiermedizin überhaupt nicht zugelassen und auch durch Umwidmung nicht einsetzbar.

„Bei der polemischen Diskussion über das Thema Antibiotika-Einsatz werden zudem nur absolute Mengen herangezogen und nicht nach Wirkstoffen unterschieden“ so Schneichel. Legt man eine Dosierung von 2,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht eines modernen Antibiotikums in der Humanmedizin zugrunde, muss ein 100 kg schwerer Mensch 0,25 g Gesamtmenge am Tag einnehmen. Wird ein 100 kg schweres Schwein mit Tetracyclin behandelt, welches nicht zu den so genannten Reserveantibiotika gehört, führt die vorgeschriebene Dosierung von 125 mg pro Kilogramm Körpergewicht zu einem Einsatz von 12,5 g pro Tag. „Auf dieser Basis Vergleiche in absoluten Zahlen zu machen, ist fachlich gesehen nicht möglich“, erläuterte der Tierarzt.

Zum Thema „Verkauf von Antibiotika durch den Tierarzt“ und dem Vorwurf, dass einige Tierarztpraxen mehr über den Verkauf von Antibiotika verdienten, als über die tierärztliche Bestandsbetreuung, sagte Dr. Schneichel: „Der tierärztliche Berufsstand im Bereich der Nutztier- und Landpraxis wird sich bei finanziellen Einbußen durch den Verlust des Verkaufs von Arzneimitteln stark ausdünnen, wie beispielsweise in Dänemark geschehen.“ Eine flächendeckende Versorgung der Tiere, auch unter zoonotischen und lebensmittelhygienischen Gesichtspunkten wäre dann nicht mehr gewährleistet.

Die Tiermedizin in Deutschland sei seit jeher bemüht, den Antibiotikaverbrauch in der Tierhaltung zu reduzieren. Dies geschehe unter anderem durch die Einhaltung der strikten Anwendungsvorschriften von Medikamenten bei Nutztieren sowie durch die bereits seit über 15 Jahren etablierten Antibiotika-Leitlinien in Kombination mit den millionenfach ausgewerteten Resistenztests vor Anwendung eines Antibiotikums.

Eine sachlich fachliche Aufklärung sowie die gemeinsame Bekämpfung von Resistenzen in Human- und Veterinärmedizin im Sinne der „One-Health-Strategie“ sei der einzig richtige Weg, so Dr. Schneichel.

Reply to “Antibiotika-Diskussion: Dringend mehr Sachverstand nötig”

Suche



Datenschutzerklärung

TOPIC®-Klauen-Emulsion und Gel: Bei Mortellaro Präparate ohne Wartezeit einsetzen! DSC_0014

Die Folgen der kastrationslosen Ebermast: Ungenießbares Eberfleisch stört das Vertrauen der Verbraucher

Fragen und Antworten zur 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes.

Antibiotikaverbräuche in Human- und Veterinärmedizin: Was ist viel & Und wer verbraucht "viel"?



Topic-Logo

tierbestand12-13

Penisbeißen in der Ebermast: ... sofort rausnehmen, sonst ist da die Hölle los! Penis_Zeller_Beringer_02

Das arttypische Verhalten der Eber sorgt für Unruhe in der Ebermast.



Bis zu 1 % ungenießbare Stinker: 24.000.000 kg Schweinefleisch in die Tonne?

Antibiotikaverbräuche in der Tierhaltung: Genau hinschauen lohnt sich

Tunnelblick: Stinkefleisch ist nicht das einzige Problem der Ebermast

Eberfleisch mit Geschlechtsgeruch: "Ich befürchte, dass der Fleischkonsum schleichend zurückgeht"


gesundheit


Isofluran-Gasnarkose
Ferkelkastration, Ebermast, Eberimpfung
Verbraucherschutz: Paratuberkulose & Morbus crohn
Toxoplasmose bei Schweinen, Geflügel und Menschen
Botulismus
Morbus Crohn durch Mykobakterien: Ein Verdacht wird zur Gewissheit
Topic®-Emulsionspray und Gel decken ab, lösen Verkrustungen, trocknen aus und sind gegen Bakterien und Pilze konserviert. Die Topic®-Produkte neutralisieren den tierspezifischen Eigengeruch und Gerüche von Entzündungssekreten z.B. beim Zwischenschenkelekzem, Sommerekzem, Kannibalismus, Mauke, Huf- oder Klauenveränderungen. Der versorgte Bereich wird so für Insekten (Fliegen) wenig attraktiv. Die Emulsion und das Gel können auch unter Verbänden und im Zwischenschenkelbereich von Kühen eingesetzt werden.

Zoonosen



Beliebte Beiträge



Morbus Crohn & ParaTb



Prof. Borody im Interview bei YouTube.