Bundesratsinitiative: Hessen will Ausstieg aus ganzjähriger Anbindehaltung +++ Übergangsfrist für Kleinbetriebe
Wiesbaden (aho) – Hessen bringt einen Antrag zum Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern in den Bundesrat ein. „Die ganzjährige Anbindehaltung entspricht nicht den heutigen Standards, die an das Tierwohl in der Landwirtschaft gelegt werden“, betont Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz. Für eine tiergerechte Haltung von Rindern ist es erforderlich, den Tieren genügend Bewegungsraum zu bieten. Eine ständige Anbindung verhindert das Abliegen und Aufstehen der Tiere. Es schränkt zudem andere wichtige Bedürfnisse wie die eigene Körperpflege oder den Kontakt zu Artgenossen erheblich ein. „Haltungssysteme, in denen Tiere ständig angebunden stehen und leben müssen, sind besonders belastend und einschränkend für die betroffenen Tiere. Das wollen wir ändern“, so Ministerin Hinz weiter.
Bereits 1996 lief deshalb die ständige Anbindehaltung für Pferde aus – beruhend auf einer Initiative aus Hessen. Auch für Rinder ist eine solche Haltungsform ohne jeden Weidegang oder Auslauf nicht tiergerecht. In Hessen stehen nach Auswertungen des Statistischen Landesamtes noch rund 9.000 Tiere in ständiger Anbindung. Die Landesregierung hat daher heute einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, indem der Bund aufgefordert wird, diese Haltungsform nach einer Übergangsfrist zu beenden. „Wir erkennen auch die wirtschaftliche Situation und Herausforderungen der Rinder- und Milchvieh haltenden Betriebe an. Durch die Übergangsfrist ermöglichen wir insbesondere kleinen, familiengeführten Betrieben die nötigen Änderungen und Entwicklungen, um weiterhin von und mit der Tierhaltung leben zu können“, bekräftigt Ministerin Hinz.
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