Geflügelpraxis: Deutlich höhere Mortalität bei Hennen mit unbehandelten Schnäbeln
[Foto: Kannibalismus bei Junghennen, hier im Mobilstall (Auslaufhaltung)] Osnabrück (aho) – Im Jahr 2015 hatten Bundesagrarminister Christian Schmidt und die Geflügelwirtschaft eine Vereinbarung zum Ausstieg aus dem routinemäßigen Schnabelkürzen bei Legehennen und Mastputen vorgestellt. Mit der Vereinbarung verpflichtete sich die Geflügelwirtschaft ab dem 1. August 2016 keine Schnäbel mehr zu kürzen und ab dem 1. Januar 2017 auf die Einstallung von schnabelgekürzten Junghennen zu verzichten. Anlässlich des 7. Osnabrücker Geflügelsymposiums, welches in einer Kooperation von der Hochschule Osnabrück und der Universität Vechta veranstaltet wurde, berichtete Prof. Dr. Rudolf Preisinger vom Unternehmen Lohmann Tierzucht in Cuxhaven zum aktuellen Kenntnisstand um das Thema Schnabelkürzen.
Wie der Referent anhand von wissenschaftlich gesicherten Daten darlegte, kam es in einer Vielzahl von Versuchen zu deutlich erhöhten Tierverlusten (Mortalität) durch Kannibalismus und Sekundärinfektionen nach Pickverletzungen unter solchen Legehennen, die als Küken nicht einer Schnabelbehandlung unterzogen wurden. Verlustraten von über 40 Prozent sind dokumentiert.
Die nachfolgenden Grafiken geben einen Überblick.
Zum Themenkomplex gehören weitere Aspekte. So haben Hennen mit einer durch das Picken geschädigte Befiederung eine schlechtere Futterverwertung.
Federpicken und Kannibalismus sind kein neues Phänomen der modernen Geflügelhaltung. Bereits im Jahre 1873 beschrieb Robert Oettel in seinem Buch „Der Hühner- oder Geflügelhof“ Gefiederschäden und Kannibalismus.
Sie finden den kompletten Vortrag hier (PDF).
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