Rinderpraxis: Labmagengeschwüre sind nur schwer zu diagnostizieren
Wien (aho) – Labmagengeschwüre beim Rind verursachen durch Schmerzen Leistungseinbußen und können gravierende Folgen bis hin zum Tod des Tieres haben. Meist lassen sie sich nur schwer diagnostizieren, weshalb die Angaben zur Prävalenz stark schwanken. Zudem gibt es nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten. Labmagengeschwüre haben eine multifaktorielle Genese. Sie entstehen unter anderem durch falsche Fütterung und damit einhergehende Verdauungsstörungen, als Nebenwirkung von Medikamenten wie nichtsteroidale Antiphlogistika und als Folge anderer Erkrankungen. Prinzipiell liegt pathophysiologisch eine stressbedingte Störung der protektiven Mechanismen im Labmagen vor. Die klinischen Symptome sind mannigfaltig und meist unspezifisch. Die Untersuchung auf okkultes Blut im Kot, Blutbild und blutchemische Parameter, eine Ultraschalluntersuchung oder Abdominozentese können Hinweise auf die Diagnose liefern. Die therapeutischen Optionen umfassen eine symptomatische, chirurgische und medikamentöse Behandlung. Zu den Präventionsmaßnahmen gehören eine adäquate Fütterung und Haltung der Tiere sowie die möglichst frühzeitige Diagnose und Behandlung von Erkrankungen, die die Bildung von Labmagengeschwüren zur Folge haben könnten. Belastungssituationen wie Transport und Gruppenwechsel sollten vermieden werden.
Wissenschaftler vom Department für Nutztiere und öffentliches Gesundheitswesen in der Veterinärmedizin, Universitätsklinik für Wiederkäuer, Veterinärmedizinische Universität Wien, berichten zum Thema „ Labmagengeschwüre in der Fachzeitschrift „Tierärztliche Praxis“.
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