Wiesenhof-Chef: „Wenn jemand Tiere schlecht behandelt oder sie quält, dann muss er raus.“
„Sie können sich besser in unserer Brüterei operieren lassen als in einem deutschen Krankenhaus“
Osnabrück (aho) – Wiesenhof-Chef Peter Wesjohann hat im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) die moderne Geflügelhaltung gegen Kritik verteidigt. Er sagte dem Blatt: „Wir haben extrem hohe Standards in Deutschland. So hohe, dass deutsche Produzenten auf dem Weltmarkt und zum Teil selbst innerhalb der Europäischen Union nicht mehr wettbewerbsfähig sind.“
Wesjohann verwies darauf, dass noch in den 1960er Jahren jedes zweite Masthuhn vorzeitig im Stall gestorben sei, heute seien es nur noch zwei bis drei Prozent der Tiere. Gerade im Bereich Hygiene seien enorme Fortschritte gemacht worden. Wesjohann merkte an: „Ich sage: Sie können sich besser in unserer Brüterei operieren lassen als in einem deutschen Krankenhaus!“
Sein Unternehmen vermarkte mittlerweile fast ein Drittel der deutschen Produktion in unterschiedlichen Konzepten, die mehr Tierwohl für Masthähnchen garantierten. Das mache pro Woche 1,5 Millionen Tiere, so Wesjohann. Die Bemühungen der Bundesregierung um ein freiwilliges staatliches Tierwohllabel bezeichnete der Unternehmer als Herausforderung. Er warb für eine europaweit gültige Lösung: „Einheitliche Standards, kombiniert mit einem verpflichtenden Label, das auch über die Herkunft des Fleisches Auskunft gibt – das wäre etwas!“
Der Vorstandsvorsitzende des Wiesenhof-Mutterkonzerns PHW sagte zu Tierschutzverstößen, Fehler seien bei der Vielzahl an beteiligten Menschen nie ausgeschlossen. Sein Unternehmen arbeite allein mit 1000 Landwirten zusammen, so Wesjohann. „Wenn jemand Tiere schlecht behandelt oder sie quält, dann muss er raus.“ In der Vergangenheit sei das in Einzelfällen die Konsequenz gewesen.
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