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Schweinepraxis: Hilfsschleimbeutel unter der Lupe

(aho) – Bei Mastschweinen werden häufig bei der Schlachtung Hilfsschleimbeutel (akzessorische Bursen) beobachtet, die sich bei den Tieren während Aufzucht und Mast zugebildet haben. Experten der
Ludwig-Maximilians-Universität München, des Tiergesundheitsdienstes Bayern e. V. und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) haben unter definierten Bedingungen die Entstehung und weitere Entwicklung akzessorischer Bursen an den Gliedmaßen von Mastschweinen erfasst. Hierzu wurden 192 Masthybriden von der Aufzucht bis zur Schlachtung unter konventionellen Haltungsbedingungen untersucht. Wöchentlich wurden die Parameter Allgemeinbefinden, Anzahl, Größe und Lokalisation der akzessorischen Bursen (Hilfsschleimbeutel) an Gliedmaßen und Sternum (Brustbein) sowie Gang und Klauen erfasst.

In einer Publikation in der Fachzeitschrift Tierärztliche Praxis berichten die Experten zu ihren Ergebnissen: Akzessorische Bursen können an bis zu 13 Stellen an den Gliedmaßen bzw. dem Brustbein auftreten. Es wurden bereits Ferkel mit akzessorischen Bursen in die Aufzucht eingestallt, die Häufigkeit (Prävalenz) stieg während Aufzucht und Mast an und lag vor der Schlachtung bei 97,8 % der Tiere (Einstallung mit 4 Wochen: 25,5 %; Umstallung in die Mast mit 12 Wochen: 67,6 %).

Schwere Tiere wiesen deutlich (signifikant) mehr und größere Bursen auf als gleichaltrige leichtere Tiere. Außerdem nahmen sie größere Futtermengen auf, riefen aber weniger häufig Futter ab. Tiere mit stärkeren Gangbildveränderungen zeigten signifikant mehr und größere Bursen. Am Schlachthof bestand bei 95,6 % der Tiere mindestens eine Klauenveränderung. Das Allgemeinbefinden wurde durch akzessorische Schleimbeutel nicht beeinträchtigt.

Die Autoren der Veröffentlichung folgern: Eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens hinsichtlich Schmerzempfinden durch akzessorische Bursen wird aufgrund der vorliegenden Ergebnisse und der Funktion als Schutzkissen nicht vermutet. Dennoch entstehen akzessorische Bursen in hoher Prävalenz und Anzahl pro Tier unter Einfluss verschiedener Faktoren erst im Laufe des Lebens und stellen eine Technopathie (Eine durch Haltungsverfahren bedingte Erkrankung bzw. Verhaltensstörung) dar. Aufgrund der Exposition akzessorischer Bursen besteht das Risiko, dass diese sich infolge von Verletzungen zu ausgeprägten, eröffneten und entzündeten Bursen (Grad-3-Bursen) entwickeln.

Ostner, F. et al.
Technopathien der Gliedmaßen bei Mastschweinen: Ursachen, Entstehung, Tierschutzrelevanz
Tierarztl Prax Ausg G 2018; 46(05): 307-315
DOI: 10.15653/TPG-170861

Ropapharm

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