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Verbesserung der Tierhaltung: Expertenvorschläge würden Kunden etwa 35 Euro im Jahr kosten

Osnabrück (ots) – Eine Tierwohlabgabe für deutlich bessere Haltungsbedingungen von Schweinen, Rindern oder Hühnern könnte Verbraucher etwa 35 Euro im Jahr kosten. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, geht das aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Die Liberalen wollten wissen, welche Mehrausgaben auf Kunden zukommen, wenn der im Frühjahr von einer Expertenkommission vorgestellte Fahrplan zum Umbau der Tierhaltung so umgesetzt werden würde. Das Gremium um Ex-Agrarminister Jochen Borchert hatte vorgeschlagen, die Tierhaltung zu verbessern und die dafür notwendigen Umbauten der Ställe mit einer Tierwohlabgabe zu finanzieren. Den Aufschlag für Fleisch bezifferten die Regierungsberater seinerzeit mit 40 Cent pro Kilo.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium veranschlagt in der Antwort exakt 35,02 Euro pro Kopf und Jahr an zusätzlichen Kosten, würden die Pläne so umgesetzt. Dabei entfallen 23,80 Euro auf Fleisch und 4,72 Euro auf Eier. Die Ausgaben für Milch und Milchprodukte wie Käse und Joghurt könnten um gut 6,50 Euro steigen. Zur Berechnung hat das Ministerium die Kommissionsvorschläge für Preisaufschläge mit dem Durchschnittskonsum tierischer Produkte in Deutschland verrechnet. Das waren nach Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Jahr 2019 gut 60 Kilogramm Fleisch pro Kopf, 236 Eier sowie fast 120 Kilo an Milch und Milchprodukten. Das Ministerium teilt mit, dass die Vorschläge der Kommission derzeit geprüft würden. Das gelte „auch mit Blick auf die Höhe der Abgaben“ sowie eine Umsetzung der Tierwohlabgabe bei der Außer-Haus-Verpflegung, schreibt Staatssekretär Uwe Feiler in der Antwort. Noch in dieser Legislaturperiode wolle die Bundesregierung Vorschläge zum Umbau der Tierhaltung und der denkbaren Finanzierung vorlegen.

FDP-Fraktionsvize Frank Sitta sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, die 35 Euro an Mehrkosten im Jahr seien auf den ersten Blick nicht viel. „Bei der EEG-Umlage – die auch einem hehren Ziel dienen sollte – wurde jedoch aus der anfänglichen Kugel Eis auch recht bald ein ganzer Eisladen“, so Sitta. Er sprach sich für einen „marktbasierten Ansatz“ aus: „Nur mit EU-weit einheitlicher Kennzeichnung kann ein transparenter und fairer Wettbewerb gestaltet und letztlich auch der Verbraucher dazu animiert werden, mehr Geld für höherwertige Produkte auszugeben.“

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