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Schlangen nicht überfüttern

(aho) Im Gegensatz zu anderen Reptilien sind Schlangen nicht so sehr auf eine regelmäßige Futteraufnahme angewiesen, obwohl es artspezifische Unterschiede gibt. Eine Boa beispielsweise genügt eine Mahlzeit alle 2-4 Wochen. Wassernattern besitzen einen wesentlich schnelleren Stoffwechsel und sind deutlich aktiver, als die größeren Arten. Zudem sind die Beutetiere dieser Arten leichter verdaulich. Somit ist eine häufigere Futtergabe erforderlich. Eine Strumpfbandnatter hat ihre Verdauung oft schon nach 2-4 Tagen abgeschlossen, Pythons werden erst nach 8-12 Tagen wieder aktiv. Ältere Tiere fressen in noch grösseren Zeitabständen. Fischfressenden Arten sollte man ungefähr alle 4-7 Tage Futter anbieten, Jungtieren öfter, Kletternattern nach 7-10 Tagen.

Eine Überfütterung ist unbedingt zu vermeiden. Überschüssiges Futter wird häufig nach einiger Zeit wieder ausgewürgt. Oft verfetten die Schlangen. Hier sind Boas besonders gefährdet, da sie sich im Vergleich zu anderen Arten wenig bewegen und bei rechlichem Angebot erstaunlich grosse Futtermengen fressen können.

Auf tote Nahrung umstellen

Im Terrarium kann man die allermeisten Schlangen auf vorher getötete Beutetiere umstellen. Es ist oft unnötig, die Beutetiere vor der Schlange hin und her zu bewegen, um lebende Beute zu simulieren. Nachgezüchtete Tiere fressen zumeist von Anfang an tote Nahrung, wie Fisch oder Mäuse. So kann das Futter bequem als Tiefkühlkost gelagert werden.

Risiko Beutetier

Verfüttert man lebende Beutetiere, geht man immer das Risiko ein, dass die Schlange selbst verletzt wird: Sei es durch einen unverhofften Mäusebiss beim Beutefang oder durch Annagen, da die Beutetiere selber hungrig sind. Insbesondere bei Boas kommt es oft zu Verletzungen, da die Schlange über lange Zeit mit lebenden Ratten alleine gelassen wurde.

Bei der Verfütterung von lebenden Fischen ist natürlich weniger Vorsicht geboten. Es kann jedoch vorkommen, dass der Fisch aus der Wasserschale springt und irgendwo im Becken verendet und übersehen wird. Wenn die Schlangen den Fisch nicht bald fressen, sollte man in wieder entfernen, da er in dem sauerstoffarmen Wasserbecken rasch zugrunde geht.

Dipl. Biol. Marcel Wiatrowski für AHO

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