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Zeckenparadies Teneriffa

(aho) Eine Untersuchung von Wissenschaftlern vom Institut für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der Ludwig-Maximilians- Universität München an 700 einheimischen Hunden auf Teneriffa ergab, dass diese Hunde mit einer Vielzahl von Blutparasiten infiziert sind. Im Einzelnen waren 158 Hunde (22,6%) mit Dirofilaria immitis, 48 (6,9%) mit Babesia canis, 18 (2,6%) mit Hepatozoon canis, 15 (2,1%) mit Dipetalonema reconditum,15 (2,1%) mit Ehrlichia canis, fünf (0,7%) mit Dirofilaria repens und zwei (0,3%) mit Leishmanien infiziert. Zusätzlich waren diese Hunde massiv von Zecken befallen, die als Ãœberträger dieser Blutparasiten fungieren. Von 168 Hunden wurden insgesamt 2558 Rhipicephalus – sanguineus – Zecken entfernt, lediglich ein Hund war zusätzlich mit einer Jugendform der Zecke Ixodes ricinus befallen. Aus diesen Ergebnissen kann gefolgert werden, dass Hunde von Urlauben auf Teneriffa einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind (1).

Unliebsame Urlaubserinnerungen

Offensichtlich bringen viele Hunde eine Infektionen mit Blutparasiten aus dem Urlaub unter südlicher Sonne mit. In den Jahren 1996 und 1997 wurde an der I. Medizinischen Tierklinik der Universität München bei 60 Hunden eine Ehrlichiose (Ehrlichia canis) festgestellt. Nur zwei Hunde waren nicht im Ausland gewesen (2).

Reisen gut vorbereiten

Wer mit seinem Hund eines der Mittelmeerländer, Norditalien, die Südschweiz oder Ungarn bereisen will, sollte deshalb die Zeckenbekämpfung ganz oben auf den Urlaubsplaner setzen. In diesen Ländern wird der Erreger der Babesiose durch Zecken übertragen. Im Mittelmeerraum ist zudem eine Doppelinfektion mit dem Erreger der Ehrlichiose möglich. Bei beiden Blutparasiten treten ein bis drei Wochen nach der Übertragung Fieberschübe mit gestörtem Allgemeinbefinden, Abmagerung, Fieber, Blutungen, Leber- und Milzschwellung und Blutharn auf. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium entsteht Blutarmut. Treten solche Krankheitszeichen nach einer Urlaubsreise auf, sollte der behandelnde Tierarzt auf den vorangegangenen Auslandsaufenthalt aufmerksam gemacht werden (3).

Quellen: (1) Rosemarie Stenzenberger, R. Gothe Arthropodenübertragene parasitäre Infektionen und Zecken bei Hunden auf Teneriffa, Tierärztliche Praxis Heft 1, 1999 (2) Manuela Kuffer-Frank, Marion Link, D. Schipp, W. Kraft Ehrlichia canis:Epidemiologie, klinische Symptome und labordiagnostische Befunde der Jahre 1996 und 1997 Tierärztliche Praxis Heft 1, 1999

(3) BpT – Presseinfo

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