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Pferde: Hygiene ist genauso wichtig wie Wurmkuren

(aho) Gerade bei jungen Pferden und Fohlen spielt die Parasitenbekämpfung eine ganz wesentliche Rolle. Während ältere Pferde aufgrund ihrer erworbenen Immunität deswegen meist keine gesundheitlichen Probleme mehr zu befürchten haben, können Fohlen und Jungtiere durch Wurmbefall Schäden davontragen. Gefährlich sind meist nicht die im Darm lebenden erwachsenen Würmer, die durch regelmäßige Wurmkuren beseitigt werden, sondern die Wurmlarven, die, bevor sie sich im Darm ansiedeln, erst eine Wanderung durch den ganzen Pferdekörper machen. Dabei bohren sie Löcher in Lunge und Leber und verstopfen Blutgefäße des Darms. 60% aller Koliken sind schätzungsweise auf solche Verstopfungen zurückzuführen. Um die Aufnahme von Wurmlarven und -eiern zu verhindern, gibt es nur eine wirksame Möglichkeit: strikte Weidehygiene. Spätestens alle drei Tage müssen Pferdeäpfel von den Weiden abgesucht werden, weil die aus den ausgeschiedenen Wurmeiern schlüpfenden Larven an Grashalmen emporwandern bzw. vom Regen ausgewaschene Wurmeier z.T. bis zu 5 Jahre im Boden überleben können. In natürlicher Umgebung würde ein Pferd nie dort fressen, wo es Kot abgesetzt hat, doch bei beengter Haltung bleibt ihm oft gar nichts anderes übrig. Zudem verliert der zerfallende Haufen mit der Zeit an Geruch, denn die Überreste werden vom Regen in den Boden gespült. Wenn Raum und Gras knapp sind, fressen die Pferde dann irgendwann auch wieder an ihren Kotplätzen und infizieren sich erneut. Die optimale Wurmprophylaxe besteht daher in der regelmäßigen Entwurmung der Pferde durch geeignete Präparate plus der mindestens 2-3-täglichen Säuberung der Weiden von Pferdeäpfeln. Eins ohne das andere behandelt nur die Hälfte des Problems. (Dr. Sabine Kettner)

Quelle: Dr. Helmut Ende, FFP-Tagung zur Pferdegesundheit am 07.11.99, Münster

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