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Berlin/USA: Erstes Elefantenbaby durch künstliche Besamung

(iwd) Im Zoo von Indianapolis (USA) wurde das weltweit erste Baby einer Afrikanischen Elefantin auf dem Weg über die künstliche Besamung geboren. Wie Dr. Jeff Bonner, Direktor des Zoos von Indianapolis mitteilte, brachte die 24 Jahre alte „Kubwa“ nach 22 monatiger Tragzeit am 6. März ein gut zwei Zentner schweres Elefantenmädchen gesund und ohne Komplikationen zur Welt. Das Kalb wird als „very strong“ beschrieben. Bei der Elefantin „Kubwa“ handelt es sich um ein sogenanntes nullipares (noch nie geboren habendes) Tier, weshalb Experten die Geburt besonders hoch bewerten.

Die Besamung war von den beiden Tierärzten Dr. Thomas Hildebrandt und Dr. Frank Göritz vom Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Mai 1998 durchgeführt worden. Diese Gruppe (Ultraschallteam) gilt auf dem Gebiet der assistierten Reproduktion bei Wildtieren weltweit als führend. Die von Hildebrandt und Göritz eingesetzten Methoden sind non invasiv und erlauben daher einen besonders schonenden Umgang mit den Tieren.

In der Fachwelt sowie im Institut für Zoo- und Wildtierforschung wurde die Mitteilung mit großer Genugtuung aufgenommen. Elefantengeburten in Tierparks sind immer noch eine Seltenheit; die Tragzeit dieser größten Huftiere liegt bei 19 bis 23 Monaten, die Kühe werden nur etwa alle fünf Jahre trächtig.

Erst in den letzten Jahren ist das komplizierte Reproduktionsgeschehen der grauen Riesen intensiver erforscht worden, um durch eine effektive, wissenschaftlich gestützte Zuchtarbeit in Zoos und Tiergärten die seltenen und immer teurer werdenden Importe aus freier Wildbahn zu ersetzen und zugleich einen Beitrag zum Schutz der bedrohten Tierart Elefant zu leisten.

Dabei hat das Berliner Institut sowohl im Rahmen der Grundlagenforschung als auch bei der Entwicklung eines speziellen Besamungsbestecks (patentiert) und der Gefrierkonservierung von Elefantensperma Pionierarbeit im eigenen Hause sowie in Kooperation mit anderen Partnern geleistet. Mit der von ihnen entwickelten innovativen Ultraschalltechnik speziell für Elefanten sind die Berliner Spezialisten aus dem IZW gefragte Partner in Europa, Amerika, Afrika und Asien.

Das Team Hildebrandt und Göritz hatte 1995 erstmals sonografische Bilder eines noch ungeborenen Babys aus dem Bauch einer Elefantenkuh empfangen. In Europa waren die beiden Tierärzte mit der künstlichen Besamung einer Afrikanischen Elefantenkuh erstmals erfolgreich bei „Sabi“ (Tierpark Schönbrunn, Wien), deren Trächtigkeit im Oktober 1999 nachgewiesen wurde.

Ansprechpartner im IZW: Dr. Th. Hildebrandt, Dr. Frank Göritz, Tel.: (030) 5158-0 Besuchen Sie die Internetseite des Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und die Seiten des „project elephant“

Informationsdienst Wissenschaft (idw) – Pressemitteilung Forschungsverbund Berlin e.V., 10.03.2000

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