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Impfschutz für Kaninchen

(bpt) Schutzimpfungen spielen in der Tiermedizin eine bedeutende Rolle bei der Verhütung von Infektionskrankheiten. Durch ihre konsequente und regelmäßige Anwendung sind verlustreiche, seuchenhafte Erkrankungen in den Hunde- und Katzenpopulationen selten geworden. Doch nicht nur Hunde und Katzen brauchen Impfschutz. Auch Hauskaninchen, ob im Außenstall gehalten oder in der guten Stube, sind von Infektionskrankheiten bedroht, die nur durch regelmäßige Impfung abzuwehren sind.

Myxomatose

Die Myxomatose oder Kaninchenpest ist eine verlustreiche Seuche, die vor allem unter den Wildkaninchen sehr verbreitet ist. Wer zwischen Mai und Oktober bei einem Spaziergang auf ein scheinbar zahmes Kaninchen trifft, hat vermutlich ein Myxomatose-Opfer vor sich. Man erkennt es an starken Schwellungen der Augenlider, die das Tier nahezu erblinden lassen. Der Kopf kann unförmig aufgetrieben sein durch teigig bis feste Schwellungen vor allem an Nase, Lippen und Ohren. Meist sind auch massive Atembeschwerden sichtbar und hörbar.

Tierfreunde sollten bei einer solchen Begegnung den Impuls unterdrücken, das Tier zu Hause gesund zu pflegen. Die Erkrankung ist tödlich. Auch dem Tierarzt bleibt keine andere Möglichkeit, als das Tier von seinem Leiden zu erlösen. Wer gar selbst Kaninchenhalter ist, könnte einen solchen Entschluß bitter bereuen. Der Myxomatose- Erreger, ein Virus, kann durch direkten Kontakt, aber auch unreine Hände des Menschen leicht auf das geliebte Haustier übertragen werden. Auch sollte kein Grünfutter aus solchen Krankheitsarealen an Hauskaninchen verfüttert werden. Diese Schutzmaßnahmen reichen jedoch nicht. Denn der Hauptübertragungsweg von Wild- auf Hauskaninchen ist der über Stechmücken. Da diese Überträger nur schwerlich aus dem Lebensbereich der Haus- und Heimkaninchen zu verbannen sind, ist die rechtzeitige Impfung im Frühjahr der beste Schutz für diese Tiere. Die Impfung ist fünf bis sechs Monate wirksam und schützt somit über einen Stechmückensommer. Sie muß dann im folgenden Frühjahr erneuert werden. Wer Kaninchen in Gebieten hält, die wegen stehender Gewässer und milder Winter nur kurze Zeit stechmückenfrei sind, sollte seine Tiere zweimal jährlich impfen lassen.

Chinaseuche

Die Chinaseuche, eine weitere spezielle Virusinfektion der Kaninchen, ist erst seit 1988 in Deutschland bekannt. Sie ist seither hauptsächlich in Zucht- und Mastbeständen aufgetreten, nachdem sie über infizierte Angorakaninchen aus China nach Europa gelangte. Bislang zählte diese Erkrankung zu den anzeigepflichtigen Seuchen, da sie bei Ausbruch zu hohen Tierverlusten führt. Erstickungskrämpfe, Nasenbluten und rascher Tod sind die Merkmale dieser Infektions- krankheit. Eine Behandlung durch den Tierarzt ist nicht möglich. Die Impfempfehlung der Veterinärbehörden an die betroffenen Halterkreise sind weitgehend umgesetzt worden. Auch der private Kaninchenhalter sollte sein Tier durch jährliche Impfung schützen, da bislang nicht ausgeschlossen werden kann, daß auch diese Erkrankung durch Stechmücken übertragen wird.

Quelle: BPT – Presseinformation

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