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Etwa 100.000 Katzen sterben jährlich in Deutschland an FIP

Karlsruhe (ots) – Seit einigen Wochen erkunden unsere kleinen „Frühjahrskätzchen“ ihre Umgebung und sammeln ihre ersten Erfahrungen. Für alle Katzenliebhaber ist dies jedes Jahr immer wieder ein herrlicher Anblick. Doch diese Idylle kann trügerisch sein, denn gerade den Allerkleinsten droht in deren ersten Lebenswochen eine große Gefahr. Die tödliche und in Deutschland sehr weit verbreitete Infektionskrankheit, Feline Infektiöse Peritonitis (FIP).

Dies bedeutet übersetzt „Ansteckende Bauchfellentzündung der Katze“. Es handelt sich jedoch nicht um eine vorübergehende Entzündung des Bauchfells, sondern um ein vielgestaltiges Krankheitsbild, das selbst von erfahrenen Tierärzten oft sehr schwer zu erkennen ist.

Sicher ist jedoch, dass das Risiko für Katzen an FIP zu erkranken, häufig unterschätzt wird. Nach aktuellen Schätzungen sterben jährlich allein in Deutschland etwa 100.000 Katzen an dieser unheilbaren Krankheit. Der bekannte Virologe Prof. Dr. Hans Lutz von der Veterinärmedizinischen Universität in Zürich geht davon aus, dass die FIP bei Katzen, die jünger als ein Jahr sind, die häufigste Todesursache darstellt.

Prinzipiell kann sich jede Katze mit dem FIP-Virus infizieren. Die Ansteckung erfolgt vor allem über den direkten Kontakt zwischen zwei Katzen, kann aber auch über gemeinsam benützte Katzentoiletten erfolgen. Gerade im Kot infizierter Katzen können die FIP-Viren bis zu zwei Wochen infektiös bleiben. Dies bedeutet, dass die größte Gefahr, sich mit dem FIP-Virus zu infizieren, für die Tiere besteht, die entweder Auslauf nach draußen haben oder zusammen mit mehreren Katzen gehalten werden.

Jedoch können Einzelhaltung oder völlige Ausgangssperre die Katze nicht völlig vor einer FIP-Ansteckung schützen, sie können das Risiko höchstens minimieren. Jede dritte Katze, die an FIP stirbt, stammt aus einem Haushalt mit nur einer einzigen Katze, die sich nur in der Wohnung aufhielt.

Deshalb sollte gerade in Haushalten mit mehreren Katzen das regelmäßige Reinigen der Katzentoilette die Infektionsgefahr senken. Jedoch zeigt die Erfahrung, dass selbst beste Hygiene alleine nicht ausreicht, um FIP-Infektionen zu verhindern. Es gibt in Deutschland seit einigen Jahren einen FIP-Impfstoff, der das FIP-Virus bekämpft.

Dieser Impfstoff wird nicht wie andere Katzenimpfstoffe gespritzt, sondern ganz sanft auf und in die Katzennase geträufelt. Er bildet an der Haupteintrittspforte des Virus eine Virusblockade und verhindert so das Eindringen des tödlichen Erregers in die Katze. Gleichzeitig bilden die Katzen FIP-spezifische Abwehrzellen aus, die das Virus auch im Körper der Katze neutralisieren.

Denken Sie also daran, wenn Sie mit Ihrer Katze zum Tierarzt gehen, und fragen Sie gezielt nach der FIP-Erkrankung, damit auch Sie ihre Katze vor dieser tödlichen Infektion schützen.

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