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STS fordert Importverbot für kupierte Hunde

(STS) Das Kupieren der Hundeohren und -ruten ist in der Schweiz seit mehreren Jahren verboten, nicht aber der Import kupierter Hunde von über 5 Monaten.

Seit dem Teilverbot floriert das Geschäft mit den verstümmelten Tieren. Mittelsmänner importieren kupierte Hunde aus den Oststaaten, hauptsächlich aus Polen, Tschechien, Ungarn und der Ukraine. Das geltende Einfuhrverbot für kupierte Hunde unter fünf Monaten hat sich leider als nicht vollzugstauglich erwiesen, es wird denn auch problemlos auf verschiedene Arten umgangen, zum Beispiel durch Einfuhr eines kupierten Welpen als „Ferienhund“ mit anschliessender Ausfuhr und offizieller, legaler Einfuhr im Alter von fünf Monaten. Es werden heute weit mehr kupierte Hunde importiert als vor dem Kupierverbot, denn bei gewissen Haltern von Dobermännern, Rottweilern, Boxern, Riesenschnauzern, Mastino Napoletanos und Jagdhunden besteht offenkundig nach wie vor eine Nachfrage. Hundehändler erzielen mit verstümmelten Importhunden besonders hohe Preise, das Geschäft mit kupierten Tieren ist deshalb speziell profitabel. Verkürzte, verstümmelte Ruten und Ohren dienen einzig dem fragwürdigen Schönheitsideal einzelner Züchter und Halter, die Rute ist aber ein wichtiges Ausdrucks- und Kommunikationsmittel für den Hund, hält Marianne Staub, Präsidentin des Schweizer Tierschutz STS fest. In seiner Vernehmlassung zur Revision der Verordnung über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten (EDAV) unterstützt der Schweizer Tierschutz STS deshalb ein generelles Importverbot für kupierte Hunde. Weil auch das Europäische Uebereinkommen zum Schutz von Heimtieren das Kupieren von Hundeohren und -ruten untersagt und im benachbarten Ausland neuerdings entsprechende Verbote bestehen, sieht der Schweizer Tierschutz STS keine Veranlassung mehr, das Importverbot durch Ausnahmebewilligungen zu verwässern. Für seriöse Schweizer Züchter sollte es inzwischen kein Problem mehr sein, zur Blutauffrischung ihrer Zuchtlinien nichtkupierte Hunde zu importieren.

Zusätzlich und als flankierende Massnahme zum Importverbot schlägt der Schweizer Tierschutz STS ferner ein Verbot für das Ausstellen von kupierten Hunden vor. „Wenn an schweizerischen Hundeausstellungen kupierte Hunde zugelassen werden und Preise gewinnen, wird ein falsches Signal gesetzt.“, protestiert Marianne Staub. „Solche Hundeausstellungen steigern die Nachfrage nach verstümmelten Hunden und vermitteln ein fragwürdiges Schönheitsideal.“

Basel, 19. September 2000

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