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Toxoplasmose: Über die Katze und das Risiko für die Schwangerschaft

Göttingen (aho) – Viele von uns leben nicht allein: 30 bis 50 Prozent aller Deutschen tragen einen winzigen Parasiten in ihrem Gehirn, ohne es zu wissen. Dieser Parasit, Toxoplasma gondii, ist ein wahrer Verwandlungskünstler, der sich jeder Umgebung und jedem Wirt anpasst.

Die Konsequenzen der Toxoplasmose können für den Menschen unter Umständen dramatisch sein. Erleidet der Infizierte eine massive Abwehrschwäche, zum Beispiel während der Therapie nach einer Organtransplantation oder im Verlauf einer AIDS-Erkrankung, können die Parasiten im Gehirn aus ihrem Dämmerschlaf erwachen und das Gehirn zerstören. Doch auch während einer Schwangerschaft droht Gefahr: Kommt es erstmalig während einer Schwangerschaft zur Infektion, droht die Übertragung auf das ungeborene Kind mit schwersten klinischen Folgen.

Weitere Informationen erhält der Besucher der Ringvorlesung „Parasiten“ „Toxoplasmose: Ãœber die Katze und das Risiko für die Schwangerschaft“ am Mittwoch, 03. Dezember 2003 um 17.15 Uhr Hörsaal 542 – Universitätsklinikum Göttingen Robert-Koch-Str. 40 in 37075 Göttingen

Der Parasit vermehrt sich normalerweise im Darm einer infizierten Katze, um dann mit dem Katzenkot ausgeschieden zu werden. Anschließend wartet er darauf, von Nagetieren oder Vögeln gefressen zu werden. Doch auch der Mensch und seine Haustiere sowie Schlachtvieh können sich infizieren. In den meisten Fällen ist die Infektion harmlos, so dass keine Krankheitszeichen entstehen. Trotzdem nistet sich der Parasit im Gehirn der Betroffenen ein, um sich in einen Dämmerschlaf zu begeben. Seine Strategie zur Arterhaltung besteht darin, darauf zu warten, zusammen mit seinem Wirt von einer Katze gefressen zu werden, um seinen Lebenszyklus zu vervollständigen. Macht diese Taktik bei Nagetieren und Vögeln noch Sinn, ist offensichtlich, dass der Mensch eher irrtümlich infiziert wird. In der Ringvorlesung wird Prof. Groß diese Erkrankung als häufigste europäische Parasitose vorstellen und darauf eingehen, wie die Krankheit verhindert, erkannt und therapiert werden kann.

Die öffentliche Ringvorlesung „Parasiten“ findet jeweils mittwochs von 17 bis 18 Uhr im Hörsaal 542, Universitätsklinikum Göttingen, Robert-Koch-Str. 40 statt.

Die Termine:

03.12.2003 Toxoplasmose: Über die Katze und das Risiko für die Schwangerschaft Prof. Dr. med. Uwe Groß Bereich Humanmedizin Universität Göttingen

10.12.2003 Malaria – Gefahr aus der Luft Prof. Dr. med. Gerd-Dieter Burchard Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg

17.12.2003 Was juckt mich da – der Mensch und sein Ungeziefer Prof. Dr. rer. nat. Heinz Mehlhorn Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

07.01.2004 Würmer bei Nutz- und Schlachttieren Prof. Dr. med. vet. Thomas Schnieder Tierärztliche Hochschule Hannover

14.01.2004 Vom Feld und Wald in die Leber – die Echinokokkose Prof. Dr. med. Matthias Frosch Universitätsklinik Würzburg

21.01.2004 Zeckenübertragene Erkrankungen Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Helmut Eiffert Bereich Humanmedizin Universität Göttingen

28.01.2004 Kryptosporidien – Parasiten aus dem Trinkwasser Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Franz Petry Universitätsklinik Mainz

04.02.2004 Parasiten bei Hund und Katze Dr. med. vet. Christian Epe Tierärztliche Hochschule Hannover

11.02.2004 Darmamöben und ihre Infektionsstrategien Prof. Dr. med. Egbert Tannich Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg

18.02.2004 Gefährliche Träume – die Schlafkrankheit Dr. med. August Stich Missionsärztliche Klinik Würzburg

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