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Tierheim-Affäre: Mangelhafte Kontrolle durch Ämterhäufung?

Berlin (aho) – Polizei und Staatsanwaltschaft haben laut einem Bericht des in Berlin erscheinenden Tagesspiegels die Wohnungen der früheren Führungsriege des Berliner Tierschutzvereines und Tierheimes durchsucht und private Bankkonten der vier Beschuldigten geprüft. Am Donnerstagabend wurden „etliche Unterlagen sichergestellt“, sagte gestern der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald der Zeitung. Wie berichtet, hat Vereinspräsident Wolfgang Apel Strafanzeige wegen Betruges gegen die bisherigen Vorstandsvorsitzenden des Vereines und zwei Geschäftsführer des vom Verein betriebenen Tierasyls gestellt, weil sie sich „um bis zu 500.000 Euro“ auf Kosten des Tierschutzes bereichert hätten.

Unterdessen gerät aber auch der Präsident des Berliner Tierschutzvereines Wolfgang Apel in den eigenen Reihen in die Kritik: Ihm wird vorgeworfen, er habe seine Aufsichtspflichten als Präsident vernachlässigt. Das Finanz-Controlling im Verein sei unzureichend. Tierschützer wie der Geschäftsführer des Hamburger Tierheimes Wolfgang Poggendorf werfen ihm laut Tagesspiegel vor, er habe sich „durch Ämterhäufung“ überlastet. Apel ist auch Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und des Bremer Tierschutzvereines. Folglich sei er kaum fähig gewesen, die Berliner Vereinsgeschäfte mit dem Vorstand aufmerksam zu leiten und konsequent zu überwachen.

Dem Tierschutzverein gehören 16.000 Mitglieder an, sein Tierheim hat 74 Angestellte und erhält jährlich Spenden von zwei Millionen Euro – der Verein ähnelt einem größeren Unternehmen. Doch im Vergleich zu anderen Großvereinen oder Firmen erscheint das Sicherungssystem dürftig: Es sind weniger externe Kontrollen vorgesehen. Der Sprecher des Präsidenten sagt dennoch laut Bericht des Tagesspiegels: „Wir haben nicht versagt.“ Sein Chef Wolfgang Apel war gestern für den Tagesspiegel nicht zu sprechen.

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