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Botulismusgefahr: Enten füttern schadet Tieren und Umwelt

(aho) – Das Füttern von Enten und anderen Wasservögeln ist für Senioren und Kinder ein beliebter Zeitvertreib. Die Tierfreunde glauben, den Tieren damit das Leben zu erleichtern. Tatsächlich erweisen die Tierfreunde mit dem Füttern von teilweise verschimmeltem Brot, Kuchen oder gar Speiseabfälle den Tieren leider keinen Gefallen. Vielmehr gefährden die wohlmeinend Fütternde aus Unwissenheit die Umwelt und das Leben der Tiere

Gewöhnlich leben an einem intakten Gewässer nur so viele Enten und andere Wasservögel, wie Futter natürlicherweise vorhanden ist. Durch das Überangebot an Nahrung werden aber immer mehr Tiere angelockt, bis die natürliche Zahl der Tiere weit übertroffen wird. Zudem sind Zivilisationskrankheiten wie Verfettung der Tiere und viel zu früher Tod die Folge. Oft sind die Enten so verfettet, dass sie herumstreuenden Hunde nicht schnell genug ausweichen und davonfliegen können.

Die großen Kotmengen der Enten führen zusammen mit in das Gewässer mit Regenwasser eingeschwemmter Hundekot zu einer Überdüngung und somit zu einem Sauerstoffmangel der Gewässer. Vielfach werden die großen Brotmengen gar nicht gefressen. Sie sinken auf den Gewässerboden und gehen in Fäulnis über. Bei der Zersetzung von 1,5 Kilogramm Brot wird der Sauerstoff aus 100 Kubikmetern Wasser verbraucht. Das entspricht dem Inhalt von 500 Badewannen.

Neben einer Verschlechterung der Gewässergüte führt ein ungenügendes Sauerstoffangebot auch zur Entwicklung von so genannten Botulismus-Bakterien, die ein starkes Nervengift ausscheiden. Enten und andere Tiere, die das Gift aufnehmen, sterben qualvoll an Muskellähmung. Das gutgemeinte Füttern wird also zu tödlichen Bedrohung für die Tiere.

Weitere Folgen der Entenüberpopulation sind auch die vielerorts sichtbaren Zerstörungen der Uferböschungen. Außerdem zieht das Nahrungsüberangebot auch Ratten an.

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