Botulismusgefahr: Hunde von Kadavern fern halten
Hannover (aho) – Kommt es beim Hund zu einer fortschreitenden Nachhandschwäche, die sich bis zur Lähmung aller vier Gliedmaßen fortschreitet, so sollte auch an Botulismus gedacht werden. Diese Empfehlung gibt jetzt ein Veterinärmediziner von der Klinik für kleine Haustiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover im Fachjournal „Tierärztliche Praxis“. Der Autor berichtet über den Fall einer fünfjährigen Golden-Retriever-Hündin, die innerhalb von 24 Stunden eine schlaffe Lähmung aller vier Gliedmaßen entwickelte. Das Tier hatte an Hähnchenkadavern geleckt, in denen später das Gift der „Clostridium-botulinum-Bakterien“ nachgewiesen werden konnte. Der Hund konnte durch eine intensive Therapie gerettet werden.
„Clostridium – botulinum – Bakterien“ vermehren sich in Kadavern und verderbendem Fleisch unter Luftabschluss und produzieren ein hochwirksames Gift. Es bewirkt eine Unterbrechung der Nervenreize an den Ãœbergängen von Nerv zu Muskel (muskulärer Botulismus). Eine schlaffe Lähmung der betroffenen Muskelgruppen ist die Folge, die klinisch zu Atemstillstand und Tod führen kann.
T. Gerlach Botulismus bei einer Golden-Retriever-Hündin – Ein Fallbericht Tierärztliche Praxis Kleintiere 2007 35 1: 37-40.
Anmerkung der AHO – Redaktion: Möglicherweise lassen sich durch Botulismus mysteriöse Vergiftungs – und Todesfälle (Giftködermeldungen) bei Hunden erklären. Frei laufende Hunde können unbeobachtet an Kadavern lecken und kleinere Kadaver fressen und so Opfer des Botulismus werden.
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