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Niederösterreich: 3150 Anzeigen wegen Tierquälerei +++ Behörden wollen handeln

Wien (aho) – Hunde in zu engen Zwingern, Greifvögel angeleint im Garten, Rinder mit eingewachsener Kette, abgemagerte Pferde: Tierschutz steht in Niederösterreich nicht hoch im Kurs, so die in Österreich erscheinende Zeitung „KURIER“.

Es ist eine erschütternde Statistik, die dem „KURIER“ vorliegt. Ãœber 3000 Tierquäler wurden in Niederösterreich im Vorjahr angezeigt – das österreichweiter Rekord mit steigender Tendenz. „Dagegen sind wir fast machtlos“, reagieren Veterinärexperten der Landesregierung von Niederösterreich bestürzt.

Der jüngste Fall von Tierquälerei ist in einer kleinen Wienerwaldgemeinde aufgeflogen. Es wurden 40 Pferde entdeckt, teils bis auf das Gerippe abgemagert. Ein Vierbeiner soll gar verdurstet sein.

Längst kein Einzelfall, wie Landes-Veterinärdirektor Franz Karner dem „KURIER“ berichtete: „Den 21 Amtstierärzten flattern wöchentlich zwei bis drei Anzeigen wegen Tierquälerei auf den Tisch. Ich kann die Zahlen, die dem KURIER vorliegen, nur bestätigen. Die 3150 Verfahren halte ich für nicht unwahrscheinlich.“

Wie oft Hunde, Katzen, Pferde, Hasen, Schafe, Hühner oder auch exotische Wildtiere schrecklich behandelt werden, beweist ein Blick in so manche Tierquälerakte – Dokumente des Grauens.

Der „KURIER“ nennt erschütternde Beispiele: In Klosterneuburg wurde ein junger Hund mit einer Eisenstange erschlagen, als er friedlich eine Schafherde beobachtete. In Schwechat lebte eine 82-jährige Pensionistin (Rentnerin) mit 30 Katzen unter einem Dach. Die halb verhungerten und in Kisten eingesperrten Samtpfoten wurden in einer Rettungsaktion befreit.

Gefahndet wird noch immer nach jenen abartigen Sadisten, die im Westen und Süden des Landes mehrere Pferde mit Eisenstangen traktierten und sie im Genitalbereich schwer verletzten.

Entsetzen löste auch jener Landwirt aus, der seinen Kühen im Stall keine Bewegung gönnte. Die Tiere wurden derart streng angekettet, dass sich die Kettenglieder zentimetertief ins Fleisch bohrten.

In den meisten Anzeigen ist nachzulesen, dass die Tiere wenig bis gar nichts zu fressen bekommen und von ihren Besitzern geschlagen werden. Karner: „Oft handelt es sich um Streitereien mit dem Nachbar. Da wird nach Gründen gesucht, wie einer den anderen anschwärzen kann.“

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