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Unwissenheit und Brot lassen Enten qualvoll sterben +++ Seltene Vögel werden verdrängt

Münster (aho) – Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt Münster bittet Tierliebhaber dringend, Enten und Schwäne auf dem Aasee, in Parkanlagen und in der Natur nicht zu füttern. „Auch in Münster sterben regelmäßig Enten zum Teil qualvoll, weil sie aus falsch verstandener Tierliebe mit Brotresten tatsächlich zu Tode gefüttert werden“, so Amtsleiter Dr. Roland Otto. Ohnehin ist das Füttern von Enten (und übrigens auch von Tauben) in der Stadt laut Straßen- und Anlagenordnung sogar ausdrücklich untersagt.

Erst vor wenigen Tagen wurden wieder mehrere tote Enten aus dem Aasee gefischt. Sie waren offensichtlich an Botulismus gestorben, einer von Bakterien ausgelösten Vergiftung. Dabei lähmt das Gift zunächst die Bewegungsmuskulatur, anschließend auch die Atmung und das Herz – die Tiere ertrinken aber, bevor Atmung und Herzschlag gelähmt werden, weil sie den Kopf nicht mehr über dem Wasser halten können. Der Giftstoff stammt von Bakterien (Clostridium botulinum), die sich im nährstoffreichen Schlamm gut vermehren können.

Vor allem Brotreste, die nicht gefressen werden und auf den Gewässergrund sinken, fördern die Verbreitung dieser Bakterien und die Produktion des Giftstoffs. Für gründelnde Enten, Gänse und Schwäne sind die Folgen immer wieder tödlich.

Wenn Enten am Aasee und in anderen Gewässern Spaziergänger „anbetteln“, heißt das nicht, dass sie wirklich auf das Brot angewiesen sind. Dr. Otto: „Die Tiere haben einfach gelernt, dass es bequemer ist, sich Futter von Menschen geben zu lassen, als sich selbst auf Nahrungssuche zu machen.“

Neben der Botulismus-Gefahr hat das noch weitere Folgen: Dank unerschöpflicher Brotquellen vermehren sich Enten, Schwäne und Blässhühner sehr stark. Sie konzentrieren sich auf übervölkerte Futterplätze. Dort wirken einseitige Ernährung und Konkurrenz-Stress belastend, Krankheiten können leichter übertragen werden. Das Nachsehen haben dann auch seltenere Geflügelarten – sie haben kaum noch Chancen, sich durchzusetzen.

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